Lilien – tödliche Gefahr für Katzen!
- Von Dr. med. vet. Sabina Büttner
- 16.04.2019
Lilien sind wunderschön blühende Zierpflanzen, die häufig in Blumenarrangements verwendet werden. Solche Blumensträusse gehören aber nicht in einen Katzenhaushalt! Hier lesen Sie warum.
Wie giftig sind Lilien?
Lilien sind für Katzen extrem giftig. Das heisst, unbehandelt sterben die Katzen wenige Tage nach der Aufnahme von Lilien. Für Hunde hingegen sind Lilien nur schwach giftig und führen bei ihnen höchstens zu Erbrechen oder Durchfall.
Welche Lilienarten sind gefährlich?
Sämtliche Liliengewächse (Liliaceae) sind giftig. Tödlich giftig für Katzen sind jedoch vor allem Lilien (Lilium sp.) und Taglilien (Hemerocallis sp.). Von diesen Pflanzen reicht bereits die Aufnahme eines Blattes oder von Blütenteilen für eine schwere Vergiftung.
Welche Symptome treten bei einer Vergiftung mit Lilien auf?
Kurz nach der Aufnahme zeigen die Katzen Erbrechen und vermehrten Speichelfluss. Sie sind apathisch und mögen nicht fressen. Diese Symptome verschwinden nach 2 – 6 Stunden wieder und den Katzen scheint es besser zu gehen.
1- 2 Tage nach der Aufnahme macht sich dann eine fortschreitende Nierenschädigung bemerkbar. Zuerst zeigt sich dies durch vermehrtes Absetzen grosser Mengen von Harn, gefolgt vom totalen Einstellen der Urinproduktion und erneutem Erbrechen. Unbehandelt sterben die Katzen innerhalb von 3 – 7 Tagen.
Wie wird eine Vergiftung mit Lilien behandelt?
Jede Katze, bei der ein Kontakt mit Lilien vermutet wird, muss sofort zum Tierarzt!
Wenn Sie also beobachten, dass Ihre Katze an einem Lilienblatt knabbert, mit einer Blüte spielt oder aus einer Vase trinkt, in der Lilien eingestellt sind, so sollten Sie auf keinen Fall warten, sondern sofort den Tierarzt kontaktieren.
Hier kann die Katze zum Erbrechen gebracht werden und es können adsorbierende Stoffe eingegeben werden, die verhindern dass grössere Mengen an Gift aufgenommen werden. Möglichst früh soll die Katze Flüssigkeitsinfusionen erhalten, um diese zu entlasten und deren Schädigung möglichst gering zu halten.
Je früher mit einer Therapie begonnen wird, umso grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Katze überlebt und wieder vollständig gesund wird. Wenn bereits eine Nierenschädigung vorliegt ist die Prognose vorsichtiger zu stellen.
Sind Lilien im Garten für Katzen gefährlich?
Die überwiegende Mehrheit der Vergiftungsfälle bei Katzen wird drinnen im Haus durch Lilien in Blumensträussen oder als Topfpflanzen verursacht. Freigänger können natürlich auch im Garten Kontakt mit Lilien haben. Hier scheinen diese Pflanzen jedoch wenig attraktiv zu sein und es kommt daher kaum je zu Vergiftungen.
Wie kann ich meine Katze vor einer Vergiftung mit Lilien schützen?
Als Katzenhalter sollen sie keine Lilien im Haus haben, weder in einem Blumenstrauss noch als Topfpflanze! Auch wenn Sie die Pflanzen ausser Reichweite der Katzen aufstellen, können sie unter Umständen mit heruntergefallenen Blüten oder Blättern in Kontakt kommen. Zur Sicherheit sollten auch im Garten von Katzenbesitzern keine Lilien angepflanzt werden.
Quelle: https://www.vetpharm.uzh.ch/clinitox/