Was ist bei der Fütterung junger Hunde zu beachten?
- Von Dr. med. vet. Sabina Büttner
- 13.07.2018
Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle für die gesunde Entwicklung von Junghunden, da sie das Immunsystem, das Wachstum und die Skelettentwicklung direkt beeinflusst. Hier erfahren Sie die wichtigsten Punkte bei der Fütterung von Hunden im Wachstum.
Gewichtskurve wachsender Hunde
Junge Hunde wachsen bis zum 8. Lebensmonat unglaublich schnell. Je nach Hunderasse haben sie im Alter von 4 - 6 Monaten bereits 50% ihres Erwachsenengewichts erreicht. Kleine Rassen sind mit ca. 10 Monaten ausgewachsen, mittlere Rassen etwa mit 12 Monaten. Bei grossen Rassen kann es 18 bis 24 Monate dauern, bis sie Ihr Endgewicht erreicht haben.
Damit es nicht zu Wachstumsstörungen kommt, ist eine ausgewogene Fütterung sehr wichtig. Dabei ist insbesondere eine moderate, dem Wachstum angepasste Energiezufuhr und ein ausgewogenes Mineralstoffverhältnis von grosser Bedeutung.
Energie
Wenn ein erwachsener Hund mit dem Futter zu viel Energie aufnimmt, wird er dick. Beim wachsenden Hund führt eine zu hohe Energiezufuhr jedoch primär dazu, dass er zu schnell wächst und damit steigt die Gefahr von Knochenwachstumsstörungen. Die Tagesrationen müssen während dem Wachstum regelmässig dem Gewicht des Hundes angepasst werden. Als Ausgangspunkt dienen die Mengenangaben der Futtermittelhersteller – wobei unbedingt darauf geachtet werden muss, ob sich diese Angaben auf das aktuelle Gewicht des Junghundes oder auf das erwartete Endgewicht beziehen!
Da diese Angaben jeweils nur Richtwerte darstellen und sich der effektive Energiebedarf von Hund zu Hund stark unterscheiden kann, ist es notwendig, die Gewichtsentwicklung regelmässig zu überprüfen und die Futtermenge anzupassen, wenn der Junghund schneller oder langsamer zunimmt als erwartet.
Eiweiss
Junghunde im Wachstum haben einen hohen Bedarf an Eiweiss, der über hochwertige und leichtverdauliche Proteinquellen gedeckt werden soll. Entgegen früherer Annahmen, führt ein Überschuss an Eiweiss im Futter nicht zu Entwicklungsstörungen im Skelett- er kann aber zu Durchfall führen, insbesondere wenn des Futter viel schwerverdauliches oder minderwertiges Eiweiss enthält.
Mineralstoffe
Neben der Energiezufuhr spielt vor allem der Gehalt, sowie das Verhältnis von Kalzium und Phosphor im Welpenfutter eine grosse Rolle für die gesunde Entwicklung der Hunde. Sowohl ein zu viel, als auch ein zu wenig oder ein falsches Verhältnis dieser Mineralien kann zu gravierenden Wachstumsstörungen führen.
Was ist das optimale Futter für meinen Junghund?
Am einfachsten und auch am sichersten ist es, wenn Sie ihren Hund mit einem kommerziell erhältlichen Welpen-Alleinfutter füttern, welches auf die Grösse der entsprechenden Rasse abgestimmt ist. Auf eine zusätzliche Gabe von Mineralstoffen oder Vitaminen sollten Sie auf jeden Fall verzichten, da sonst Überversorgungen drohen. Ebenso sollte keinesfalls Fleisch unter das Trockenfutter gemischt werden, da dies zu einem Phosphorüberschuss führen kann. Falls ihr Junghund nicht gern ausschliesslich Trockenfutter frisst, so ist es auch möglich eine Kombination von Nass- und Trockenfutter aus der gleichen Futterlinie zu geben.
Ein Junghund kann selbstverständlich auch mit selbstzubereiteten Rationen bedarfsgerecht gefüttert werden. Die Zusammenstellung der Mahlzeiten ist jedoch anspruchsvoll und eine Ergänzung mit einer geeigneten Mineral- und Vitaminfuttermischung ist notwendig. Wenn Sie ihren Hund so ernähren möchten, so sollten sie sich unbedingt von erfahrenen Züchtern oder spezialisierten Tierärzten oder Tierärztinnen beraten lassen.
Was ist bei der Fütterung von Junghunden weiter zu beachten?
Bis zu einem Alter von 4 Monaten sollte der Hund 3 Mahlzeiten pro Tag erhalten. Anschliessend wird er mindestens bis zu einem Alter von 8 Monaten zweimal täglich gefüttert. Anschliessend je nach Möglichkeit ein- zweimal täglich. Wir empfehlen dem Junghund den Futternapf nach ca. 30 Minuten wieder zu entfernen, auch wenn er nicht ausgefressen haben sollte. Damit lassen sich feste Essenzeiten einführen, die dem Welpen einerseits eine Tagesstruktur geben und anderseits auch helfen, das Betteln zwischen den Mahlzeiten zu reduzieren.
Wechseln Sie nicht dauernd das Futter! Entwickelt sich ihr Welpe gut, hat ein schönes Fell, eine gesunde Verdauung und ist gesund und fröhlich, dann besteht kein Grund das Futter zu wechseln. Sollte ein Wechsel trotzdem notwendig sein, dann muss er bei jungen Hunden immer langsam durchgeführt werden, weil sonst Blähungen oder gar Durchfall drohen. Mischen Sie dazu über mehrere Tage hinweg immer etwas mehr vom neuen unter das alte Futter.