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Asthma bei Katzen: Symptome, Ursachen und Behandlung

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  • Felines Asthma wird durch eine Allergie gegen eingeatmete Allergene ausgelöst.
  • Es führt zu einer chronischen Entzündung der Atemwege in der Lunge.
  • Zu den Symptomen gehören anhaltender Husten, pfeifende Atemgeräusche und Atembeschwerden.
  • Obwohl die Krankheit unheilbar ist, kann sie mit einer angemessenen Pflege und einer medikamentösen Behandlung mit Glukokortikoiden und Bronchodilatatoren bewältigt werden.

Katzenasthma oder auch feline allergische Bronchitis genannt ist eine chronische Atemwegserkrankung, von der zwischen 1 bis 5 % der Katzen betroffen sind1. Diese Erkrankung kann für Katzenbesitzer beängstigend sein, da sie zu Atembeschwerden und plötzlichen Asthmaanfällen führt. Mit der richtigen Behandlung kann die Lebensqualität einer asthmatischen Katze jedoch verbessert werden. Hier sind unsere Tipps, wie Sie die Krankheit besser verstehen, ihre Symptome erkennen und die richtigen Massnahmen ergreifen können, um ihre Auswirkungen zu verringern. 

Was ist Katzenasthma?

Felines Asthma ist eine chronische Entzündung der Atemwege, die als Reaktion auf den Kontakt mit eingeatmeten Allergenen auftritt. Diese Substanzen lösen eine übermässige Immunreaktion aus und verursachen eine Entzündung und Verengung der Bronchien, eine Ansammlung von Schleim sowie Muskelkrämpfe in den Atemwegen, was das Atmen erschwert. Wenn Asthma nicht behandelt wird, führt die chronische Entzündung zu einer Schädigung der Atemwege, die nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Es ist wichtig zu wissen, dass Asthma zwar nicht heilbar ist, aber entsprechende Therapien können das Wohlbefinden der Katze erheblich verbessern.

Ursachen und Risikofaktoren

Es ist noch nicht abschliessend geklärt, was Asthma verursacht, einige Risikofaktoren sind jedoch bekannt:

  • Umweltallergene: Häufige Auslöser sind Staub, Pollen, Zigaretten- oder Kerzenrauch, chemische Haushaltsprodukte, Parfüms, Milben, Schimmelpilze sowie bestimmte staubige Einstreu.
  • Genetische Veranlagung: Bei gewissen Rassen wie der Siamkatze kommen Bronchialerkrankungen häufiger vor2.
  • Atemwegsinfektionen: Chronische Atemwegsinfektionen können die Empfindlichkeit der Atemwege erhöhen und allergische Reaktionen begünstigen.

Die Symptome von Asthma bei Katzen

Die Symptome können in ihrer Intensität variieren, aber entscheidend ist, die charakteristischen Anzeichen von Asthma zu erkennen. Die Symptome werden primär durch eine akute Verengung der Bronchien verursacht, die sich folgendermassen auswirkt: 

  • Trockener, phasenweise auftretender Husten: Der mit Asthma verbundene Husten ist in der Regel trocken und wiederholt sich. Während der Hustenanfälle nimmt die Katze eine recht charakteristische Haltung ein, indem sie mit vorgestrecktem Hals da sitzt und bellende Geräusche von sich gibt. Dauer und Häufigkeit dieser Anfälle können variieren.
  • Keuchende Atmung: Pfeifende Geräusche können hörbar sein, wenn die Katze atmet.
  • Kurzatmigkeit und schnelle Atmung: Einige Katzen, die an Asthma leiden, atmen selbst im Ruhezustand schneller.
  • Atemnot (Dyspnoe): Bei schweren Asthmaanfällen liegt die Katze oft mit gestrecktem Hals da, atmet durch den geöffneten Mund und zeigt ein starkes Pumpen der Flanken. Eine bläuliche Verfärbung der Zunge kann in solchen Fällen auf eine akute Atemnot hinweisen.  In dieser Situation ist eine umgehende tierärztliche Behandlung unerlässlich.

Zwischen den Anfällen und in Ruhephasen zeigen asthmatische Katzen in der Regel keine Symptome.

Wie wird Asthma diagnostiziert?

Die Diagnosestellung von Asthma ist ein mehrstufiger Prozess. Der Tierarzt wird zunächst eine körperliche Untersuchung durchführen, um die klinischen Anzeichen zu beurteilen, und kann dann folgende weiteren Untersuchungen empfehlen:

  • Röntgenaufnahmen des Brustkorbs: Sie machen die Entzündung der Lunge und der Bronchien sichtbar, die ein typisches Zeichen für Asthma sind.
  • Blutabnahme: Ein Bluttest kann einen Anstieg der weissen Blutkörperchen zeigen, was oft ein Indikator für eine allergische Reaktion ist.
  • Bronchoskopie mit bronchoalveolärer Lavage: Dabei wird die Lunge mit einem Bronchoskop inspiziert und gleichzeitig mithilfe einer Spülflüssigkeit Schleim aus den Atemwegen entnommen. Die Analyse dieser Proben führen idealerweise zu einer sicheren Diagnose sowie zum Ausschluss anderer Ursachen.

Behandlung und Umgang mit Katzenasthma

Da Asthma eine unheilbare chronische Krankheit ist, besteht das Ziel der Behandlung darin, die Häufigkeit und Intensität der Anfälle sowie die Entzündung der Atemwege zu verringern. Die häufigsten Behandlungsmethoden sind:

  • Kortikosteroide: Diese Medikamente in oraler, injizierbarer oder inhalativer Form verringern die Entzündung der Bronchien und die allergischen Reaktionen. Inhalatoren wie der Aerokat, der für Tiere entwickelt wurde, ermöglichen eine direkte Verabreichung des Medikaments mit einer kontrollierten Dosierung, wodurch die Nebenwirkungen im Vergleich zur oralen oder injizierbaren Anwendung verringert werden.
  • Bronchodilatatoren: Als Inhalation verabreicht, helfen diese Medikamente, die Atemwege zu öffnen, und sind besonders bei akuten Anfällen hilfreich.
  • Umgebungsmanagement: Es ist wichtig, Allergene im Haus zu identifizieren und zu reduzieren, um die Immunreaktion und damit die entzündlichen Veränderungen in den Atemwegen zu minimieren.

Um eine optimale Wirkung zu erzielen, werden diese Behandlungen oft kombiniert. Der Tierarzt kann die Dosis anpassen oder verschiedene Formeln ausprobieren, um die Kombination zu finden, die für die Katze am besten geeignet ist.

Tipps zur Verbesserung des Katzenalltags mit Asthma

Um die Lebensqualität einer asthmatischen Katze zu verbessern, empfiehlt es sich, im Alltag einige Anpassungen vorzunehmen:

  • Die Umgebung sauber halten: Saugen Sie regelmässig, um Allergene zu entfernen, und verwenden Sie, wenn möglich, Luftfilter. Vermeiden Sie Duftspender, Kerzen und reizende Reinigungsmittel sowie das Rauchen in geschlossenen Räumen.
  • Verwenden Sie eine geeignete Katzenstreu: Entscheiden Sie sich für eine staubarme Katzenstreu, da Staub die Atemwege der Katze reizen kann.
  • Halten Sie sich sorgfältig an den Behandlungsplan: Verabreichen Sie die Medikamente strikt nach den Anweisungen des Tierarztes, auch wenn es der Katze scheinbar besser geht. Regelmässigkeit ist wichtig, um Anfälle zu verhindern.

Verwendung des Aerokat-Inhalators: Praktische Tipps

Ein Inhalator ist oft ein hervorragendes Hilfsmittel für Katzen mit Asthma, da er Medikamente direkt in die Lunge verabreicht und so die Nebenwirkungen einer oralen oder injizierbaren Verabreichung reduziert. Um die Katze an den Inhalator zu gewöhnen, wird empfohlen, folgende Schritte zu befolgen:

  1. Verknüpfen Sie den Inhalator positiv: Bieten Sie jedes Mal, wenn sich die Katze dem Inhalator nähert, Leckerlis oder Streicheleinheiten an, damit sie ihn mit einem angenehmen Erlebnis verbindet. Wenn sie Angst vor dem Inhalator hat, stellen Sie ihr zunächst nur die Maske vor.
  2. Seien Sie geduldig: Manche Katzen mögen anfangs zurückhaltend sein, aber Geduld ist unerlässlich. Zwingen Sie eine gestresste Katze nie, denn das kann die Situation noch verschlimmern. Gewöhnen Sie die Katze langsam daran, die Anwesenheit der Maske auf ihrem Gesicht zu tolerieren, indem Sie die Dauer ganz allmählich erhöhen.
  3. Verwenden Sie die Inhalationskammer: Geräte wie der Aerokat haben eine Inhalationskammer, die es ermöglicht, das Medikament zu verabreichen, ohne dass die Katze direkt in die Maske atmen muss. Beginnen Sie mit dem ersten Druck auf das Inhalationsmedikament, indem Sie den Inhalator vom Gesicht Ihrer Katze weghalten, und setzen Sie die Maske dann auf die Nase Ihrer Katze. Beginnen Sie hier mit kurzen Zeitspannen und steigern Sie sich allmählich (ein Atemzug, dann zwei, ...). Im Idealfall sollte es der Katze nach ein paar Tagen oder Wochen gelingen, ihre Nase während des Pressens und für die Dauer von zehn Atemzügen freiwillig in die Maske des Inhalators zu halten.
    Eine ausführliche Anleitung zum Gebrauch und zur Gewöhnung an den Aerokat-Inhalator finden Sie auf dem YouTube-Kanal des Herstellers.

 

Asthma bei Katzen ist ein chronischer, aber gut kontrollierbarer Zustand. Mit der richtigen Behandlung und dem richtigen Umweltmanagement können Katzen mit Asthma ein angenehmes Leben führen. Diese Krankheit zu verstehen und ihre Anzeichen zu erkennen, ist entscheidend, um Ihrer Katze eine gesunde Umgebung und eine angemessene Behandlung zu bieten. Wenn Ihre Katze Asthmasymptome zeigt, sollten Sie umgehend einen Tierarzt aufsuchen, um eine sichere Diagnose zu erhalten und einen Behandlungsplan aufzustellen. Mit einem proaktiven Management ist Asthma kein schlimmes Schicksal und es ist durchaus möglich, dass Ihre Katze trotz dieser Erkrankung ein glückliches und langes Leben führen kann.

 

Quellen:

1 Trzil JE. Feline Asthma: Diagnostic and Treatment Update. Vet Clin North Am Small Anim Pract. 2020 Mar;50(2):375-391. doi: 10.1016/j.cvsm.2019.10.002. Epub 2019 Dec 4. PMID: 31812220.

2 Venema C, Patterson C, Venema CM. Feline Asthma: What’s New and where might Clinical Practice be Heading? Journal of Feline Medicine and Surgery. 2010;12(9):681-692. doi:10.1016/j.jfms.2010.07.012

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