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Coronaviren bei Haustieren – Was Sie jetzt wissen sollten

Coronaviren bei Hunden und Katzen

Derzeit überschlagen sich die Neuigkeiten rund um das neue Coronavirus SARS-CoV-2, die Faktenlage ändert sich laufend und zudem kursieren viele Gerüchte und Falschmeldungen. Wir haben deshalb eine Zusammenstellung des aktuellen Wissenstandes über das neue Coronavirus im Zusammenhang mit Hunden und Katzen erstellt.

Können Hunde am neuen Coronavirus erkranken?

In Hong Kong sind zwei Hunde, deren Besitzer an CoVID-19 erkrankt waren, schwach positiv auf das Virus getestet worden. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass diese positiven Resultate von einer Kontamination der Nasen- und Mundschleimhaut der Hunde aus der stark virushaltigen Umgebung herrührten. Der eine Hund, ein 17-jähriger Zwergspitz, ist leider am 16. März verstorben, nachdem er nach 2 negativen Coronaviren-Tests aus der Quarantäne entlassen worden war. Die Besitzerin hat einer Autopsie nicht zugestimmt, so dass die genaue Todesursache nicht festgestellt werden konnte.

Eine erste tierexperimentelle Studie aus China weist auf eine geringe Empfänglichkeit von Hunden für SARS-CoV-2 hin. Weltweit kommt es immer wieder vereinzelt zu Virus-Nachweisen bei Hunden aus Haushalten mit Corona-positiv getesteten Personen. Die Hunde zeigen dabei in der Regel keine Krankheitssymptome. Man geht daher nach wie vor davon aus, dass Hunde nicht an CoVID-19 erkranken.

Können Katzen am neuen Coronavirus erkranken?

Das belgische Gesundheitsministerium hat am 27. März bekannt gegeben, dass eine Katze positiv auf das Coronavirus getestet worden ist. Es handelt sich um einen Einzelfall. Die Katze habe sich beim engen Kontakt mit dem infizierten Besitzer angesteckt. Sie zeigte vorübergehende Atembeschwerden und Durchfall und hat sich anschliessend vollständig erholt.

Eine aktuelle Studie aus China zeigt, dass sich Katzen und Frettchen experimentell mit SARS-CoV-2 infizieren lassen und das Virus unter den besonderen Versuchsbedingungen auch auf Artgenossen übertragen können.

In der besonders von Covid-19 betroffenen Stadt Wuhan wurden rund 140 Katzen auf Antikörper gegen SARS-CoV-2 untersucht. Bei 11 dieser Katzen wurden Antikörper gegen das Virus gefunden, was auf eine durchgemachte Infektion schliessen lässt.

Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) informierte am 3. Dezember 2020, dass erstmals in der Schweiz bei einer Katze das neue Coronavirus nachgewiesen wurde. Weltweit seien Einzelfälle des neuen Coronavirus bei Katzen und Hunden bekannt. Fast alle diese Tiere stammten aus Haushalten mit Personen, die positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden. Dies gelte auch für die positiv getestete Katze in der Schweiz.

Das Virus kann daher scheinbar in seltenen Fällen von Menschen auf Katzen übertragen werden und bei diesen gelegentlich auch Krankheitsanzeichen wie Husten, Fieber oder Durchfall auslösen. Es ist daher wichtig, dass bestätigt infizierte Personen den engen Kontakt zu ihren Haustieren möglichst vermeiden, um eine Ansteckung der Katze zu verhindern.

Es gibt aber weiterhin keinen Grund zu der Annahme, dass Katzen ein wichtiger Faktor in der Ausbreitung der Krankheit sind.

Können Hunde und Katzen das neue Coronavirus übertragen?

Nach derzeitigem Wissenstand geht man davon aus, dass eine Ansteckung mit dem neuen Coronavirus über Hunde oder Katzen wenig wahrscheinlich ist. Bei der Covid-19-Pandemie ist die Übertragung von Mensch zu Mensch ausschlaggebend für die Verbreitung.

Eine im November publizierte Spanische Studie weist für Hundebesitzer ein deutlich erhöhtes «Corona-Risiko» nach. Die wahrscheinlichste Ursache dafür ist aber vermutlich nicht der Besitz eines Hundes an sich, sondern ein höheres Risiko von menschlichen Kontakten bei Hunde-Spaziergängen.

Obwohl es zurzeit keine Hinweise darauf gibt, dass Haustiere eine wesentliche Rolle bei der Übertragung des neuen Coronavirus spielen, sollte man sich nach dem Umgang mit Tieren die Hände waschen, um generell das Risiko der Übertragung von Krankheitserreger zwischen Haustier und Mensch zu reduzieren.

Wie sollen sich Haustierbesitzer verhalten, wenn Sie zu Hause in Quarantäne sind?

Wenn Sie engen Kontakt zu einer an Coronaviren erkrankten Person hatten und selbst noch keine Krankheitsanzeichen haben, müssen Sie sich für 10 Tage in Selbst-Quarantäne begeben. In diesem Fall dürfen Sie sich weiterhin um ihr Tier kümmern. Die Katze darf weiterhin nach draussen und der Hund darf in den Garten. Falls Sie keinen Garten haben, sollten Hunde durch gesunde Drittpersonen, die nicht in Quarantäne sind, Spazieren geführt werden. Dabei soll der Hund an der Leine gehalten werden und keinerlei Kontakt mit anderen Menschen oder Tieren aufnehmen.

Im Umgang mit den Tieren sollen die allgemeinen Hygienerichtlinien eingehalten werden:

  • Nach Kontakt mit dem Tier Hände gründlich waschen oder desinfizieren.
  • Haustiere nicht im Bett übernachten lassen
  • Ablecken des Gesichtes und der Hände durch Ihr Haustier nicht zulassen. Falls dies doch passiert ist, betroffene Stellen gründlich waschen.
  • Liegeplätze von Haustieren sauber halten und Fressnäpfe regelmässig reinigen, am besten in der Abwaschmaschine; Spielzeug etc. regelmässig reinigen.

Dürfen an COVID-19 erkrankte Personen Kontakt zu Haustieren haben?

Tiere (Hunde, Katzen etc.) können zu Hause behalten werden. Sie sollten aber, wenn möglich, durch gesunde Personen betreut werden. Dabei soll der Kontakt zwischen Patienten und den Tieren während der Isolationszeit möglichst vermieden oder soweit als möglich reduziert werden. Vor allem infizierte Personen sollten beim Kontakt zu ihren Haustieren besonders auf Hygiene achten, engen Kontakt möglichst vermeiden, wenn möglich Masken tragen, die Tiere nicht anhusten oder anniesen und sich von den Tieren nicht das Gesicht lecken lassen.

Hunde dürfen nur von gesunden Drittpersonen, die sich weder in Isolation noch in Quarantäne befinden, ausgeführt werden. Sie sind dabei an der Leine zu halten und sollen keien Kontakt zu anderen Menschen oder Tieren aufnehmen.

Tiere, die nicht hinreichend betreut werden können, sind für die Dauer der Isolation in eine andere geeignete Betreuungslösung (z.B. befreundeter Privathaushalt) oder ein Tierheim zu bringen. Tierheime sind vorgängig ausdrücklich über die Isolation der Besitzer zu informieren. Katzen aus Isolationshaushalten sollen, soweit möglich, nicht ins Freie gelassen werden.

Eine spezielle Desinfektion von Hunden und Katzen aus Haushalten mit Verdachtsfällen oder erkrankten Personen ist nicht notwendig. Nach dem Kontakt mit den Tieren sollten die Hände gewaschen werden.

Was passiert wenn das Haustier während der Quarantänezeit erkrankt?

Wenn ihr Hund oder Ihre Katze erkrankt und tierärztliche Hilfe braucht während Sie in Quarantäne sind, so kontaktieren Sie telefonisch Ihre Tierarztpraxis und informieren Sie sie über die Quarantänesituation.

Was muss man beim Kontakt mit Hunden und Katzen von Personen, die an COVID-19 erkrankt sind, beachten?

Obwohl eine Übertragung der neuen Coronaviren durch Hunde und Katzen derzeit wenig wahrscheinlich ist, sollten die empfohlenen Hygienemassnahmen im Umgang mit Tieren aus Haushalten mit erkrankten Personen strikte eingehalten werden. Das heisst, die Hände sollten nach jedem Kontakt gründlich mit Seife gewaschen werden.

Hunde und Katzen aus Quarantänehaushalten müssen aber nicht speziell gebadet oder desinfiziert werden.

Werden Hunde aus einem Quarantäne- oder Isolationshaushalt durch eine  Drittperson ausgeführt, so sollen sich die (möglicherweise) infizierten Tierhaltenden vor der Übergabe und nach der Rückgabe des Hundes gründlich die Hände waschen und die übrigen empfohlenen Hygienemassnahmen strikte einhalten (2 Meter Abstand, Hygienemasken usw.). Für die Übergabe soll der Haushalt der erkrankten Person nicht betreten werden. Es sollte eine eigene Hundeleine verwendet werden und nicht die des Hundehalters.

Ist eine Fremdbetreuung durch private Drittpersonen nicht möglich, soll der Hund in einem Tierheim platziert werden. Das Tierheim ist vorgängig über die Quarantäne/Isolation ausdrücklich zu informieren. 

Welche Vorsichtsmassnahmen sollen für Hunde und Katzen getroffen werden?

Als Haustierbesitzer sollten Sie Vorsorge treffen für den Fall, dass sie sich zu Hause in Quarantäne begeben müssen oder erkranken. Sorgen Sie dafür, dass Sie genügend Futter im Haus haben. Falls ihr Tier Medikamente oder Futterzusätze braucht, sollten Sie dafür sorgen, dass auch davon genügend Vorräte vorhanden sind.

Es ist zudem ratsam, jetzt mit Verwandten und Bekannten abzuklären, wer für das Haustier sorgen kann, falls Sie erkranken oder ins Spital müssen.

Was tun, wenn mein Tier mit SARS-CoV-2 infiziert ist?

Beschränken Sie den Kontakt zum kranken Tier während mindestens 10 Tagen auf das notwendige Minimum. Die generellen Hygieneregeln beim Umgang mit Heimtieren sollten konsequent eingehalten werden.

Besonders gefährdete Personen sollten 10 Tage lang den Kontakt zum positiv getesteten Tier vermeiden und auf strikte Hygienemassnahmen achten. Die Versorgung des Tieres soll wenn möglich von anderen Personen übernommen werden.

Es besteht kein Grund dafür, Haustiere vorsorglich in Tierheimen abzugeben. Sollte ein Haustier positiv auf SARS-CoV-2 getestet werden, stellt dies keinen Grund dar, das Tier einzuschläfern.

 

 

Quellen / weiterführende Informationen:

BAG: Neues Coronavirus – Häufig gestellte Fragen /(besucht: 14.04.2020)

BLV: Fragen und Antworten zu Coronaviren bei Tieren/ (besucht: 04.12.2020)

Informationen für Tierhaltende – Uni Zürich /(besucht: 06.05.2020)

OIE- Question and Answers on the Coronavirus Disease (COVID-19) /(besucht:04.12.2020)

WHO – Q & A on Coranaviruses (COVID-19) /(besucht:04.12.2020)

South China Morning Post / (besucht: 19.03.2020)

FLI: FAQ: Welche Rolle spielen Haustiere / (besucht: 04.12.2020)

Wissenswertes auf einen Blick

Können Hunde am neuen Coronavirus erkranken?
Es gibt weltweit vereinzelte Fälle, in denen Hunde aus Haushalten mit Corona-positiv getesteten Personen schwach positiv auf das Virus getestet wurden. Diese Hunde zeigen in der Regel keine Krankheitssymptome. Man geht davon aus, dass Hunde nicht an COVID-19 erkranken.
Können Katzen am neuen Coronavirus erkranken?
Katzen können sich in seltenen Fällen mit SARS-CoV-2 infizieren, insbesondere bei engem Kontakt mit infizierten Personen. Es gibt Berichte über Katzen, die vorübergehende Symptome wie Atembeschwerden oder Durchfall zeigten, sich jedoch vollständig erholten. Katzen sind jedoch kein wesentlicher Faktor in der Ausbreitung der Krankheit.
Können Hunde und Katzen das neue Coronavirus übertragen?
Nach aktuellem Wissensstand ist eine Ansteckung über Hunde oder Katzen wenig wahrscheinlich. Die Übertragung von Mensch zu Mensch ist ausschlaggebend für die Verbreitung von COVID-19. Dennoch sollte man sich nach dem Kontakt mit Tieren die Hände waschen, um das Risiko der Übertragung von Krankheitserregern zu reduzieren.
Wie sollen sich Haustierbesitzer verhalten, wenn sie zu Hause in Quarantäne sind?
Haustierbesitzer in Quarantäne können sich weiterhin um ihre Tiere kümmern. Hunde sollten von gesunden Drittpersonen ausgeführt werden, die nicht in Quarantäne sind. Allgemeine Hygienerichtlinien wie Händewaschen nach Kontakt mit dem Tier sollten eingehalten werden. Haustiere sollten nicht im Bett übernachten und das Ablecken des Gesichts sollte vermieden werden.
Was tun, wenn mein Tier mit SARS-CoV-2 infiziert ist?
Der Kontakt zum infizierten Tier sollte auf das notwendige Minimum beschränkt werden. Die generellen Hygieneregeln sollten konsequent eingehalten werden. Besonders gefährdete Personen sollten den Kontakt zum positiv getesteten Tier vermeiden. Es besteht kein Grund, das Tier einzuschläfern oder vorsorglich in ein Tierheim zu geben.

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