Flöhe machen keinen Winterschlaf!
- Von Dr. med. vet. Sabina Büttner
- 15.10.2019
Wir alle wissen: Im Frühling und Sommer besteht grosse Floh-Gefahr für unsere Vierbeiner. Weniger bekannt ist, dass Flöhe häufig auch im Herbst und Winter auf Hunden und Katzen zu finden sind. Gemäss einer Deutschen Studie1 sind in den Wintermonaten 6 - 14% der Katzen und 2 - 4 % der Hunde von Flöhen befallen.
Der Grund für das ganzjährige Auftreten der Flöhe liegt in der Stubenhaltung unserer Haustiere. Die angenehm warmen Zimmertemperaturen gefallen auch den Flöhen, denn sie finden damit optimale Bedingungen sich zu vermehren. Auf den Hunden und Katzen leben jeweils nur die erwachsenen Flöhe. Die Floh-Eier, Larven und Puppen befinden sich jedoch in der Umgebung der Tiere, insbesondere auf deren Schlaf- und Liegeplätzen, auf Teppichen und im Auto.
Das ganzjährige Vorkommen der Flöhe bedeutet, dass auch die vorbeugende Flohbehandlung das ganze Jahr über fortgeführt werden muss.
Warum einem Flohbefall vorbeugen?
Es ist besser Ihr Tier das ganze Jahr über konsequent vor einem Flohbefall zu schützen, als erst mit der Behandlung zu beginnen, wenn bereits sichtbar Flöhe vorhanden sind. Denn Flöhe vermehren sich oft über eine längere Zeit unbemerkt, so dass die Umgebung meist schon massiv befallen ist, wenn erste Flöhe auf dem Tier selbst festgestellt werden. Normale Hygienemassnahmen wie Staubsaugen oder Waschen der Decken und Kissen der Liegeplätze reichen dann nicht mehr aus, um die Plagegeister in der Wohnung loszuwerden. Es müssen zusätzlich Sprays oder Puder verwendet werden, um die Flohbrut zu bekämpfen.
Ein Flohbefall hat zudem medizinische Folgen: Flohstiche können bei Hunden und Katzen sehr starken Juckreiz auslösen und Hautläsionen verursachen. Flöhe sind Überträger von anderen Krankheitserregern – insbesondere Bandwürmern – und befallen auch gerne den Menschen, wenn sie in grosser Zahl in der Wohnung vorkommen.
Wie und wie oft gegen Flöhe behandeln?
Es gibt verschiedene Produkte, die als Lösung, Spray oder Puder direkt auf das Tier aufgetragen werden können und die eine repellierende Wirkung haben, das heisst, sie sind vor allem als Prophylaxe wirksam.
Hat das Tier bereits Flöhe, so sollten in der Tierarztpraxis geeignete Flohmittel bezogen werden. Ein Verkauf solcher Mittel über das Internet ist in der Schweiz verboten.
Die Häufigkeit der Anwendung ist je nach Produkt und Ansteckungsrisiko des Tieres unterschiedlich. Generell gilt, dass Tiere, welche freien Auslauf oder regelmässigen Kontakt mit Artgenossen respektive deren Liegeplätzen haben, ganzjährig gegen einen Flohbefall geschützt werden sollten. Lassen Sie sich dazu von Ihrem Tierarzt beraten.
Weitere Informationen: www.esccap.ch/parasiten/floehe
1 K. Boch (2008) Epidemiologische Untersuchungen zum Flohbefall bei Hunden und Katzen im Raum Leipzig. Inaug. Diss. Tierärztliche Fakultät Universität München