Futterumstellung: Wie gewöhne ich mein Tier an ein neues Futter?
- Von Dr. med. vet. Sabina Büttner
- 29.05.2018
Im Verlauf eines Tierlebens gibt es gelegentlich Änderungen des individuellen Nährstoffbedarfs, die eine Anpassung des Futters erfordern. Damit es dabei nicht zu Verdauungsstörungen kommt, gilt es einige Grundsätze bei der Futterumstellung zu beachten.
Gesunde erwachsene Hunde und Katzen gewöhnen sich in der Regel schnell an neues Futter. Es gibt sogar Tiere, die Abwechslung im Fressnapf mögen und auf jede Umstellung mit einer vermehrten Futteraufnahme reagieren. Es kann aber auch vorkommen, dass das neue Futter nur widerwillig gefressen oder sogar ganz verweigert wird. Hunde und Katzen mit empfindlichem Magen-Darm-System können zudem mit Verdauungsproblemen wie Blähungen, Durchfall oder Erbrechen reagieren.
Es ist daher immer ratsam, ein neues Futter stufenweise einzuführen. Dies gilt besonders dann, wenn von einem Futter mit niedrigem Fettgehalt auf eine fettreiche Nahrung umgestellt oder wenn die Art des Futters gewechselt wird (z.B. von Trockenfutter zu Nassfutter).
Stufenweise Einführung: Stellen Sie die Fütterung nie abrupt um, sondern mischen Sie über 7 bis 10 Tage immer etwas mehr vom neuen Futter unter die gewohnte Nahrung.
Geregelte Fütterungszeiten: Füttern Sie Ihr Tier zu festgelegten Zeiten (erwachsene Hunde ein- bis zweimal täglich / erwachsene Katzen drei- bis viermal täglich). Futterreste, die innerhalb von 15 bis 20 Minuten nicht gefressen wurden, sollten Sie wegräumen und die nächste Portion erst wieder zur nächsten Fütterungszeit anbieten.
Keine Zwischenmahlzeiten: Wenn Ihr Tier vom neuen Futter anfangs nicht begeistert ist, verzichten Sie darauf, es zwischen den Mahlzeiten mit Snacks und Leckereien zu belohnen. Wenn es zu den Fütterungszeiten Hunger hat, wird ihm die Umstellung auf das neue Futter leichter fallen.
Wenn trotzdem Verdauungsstörungen auftreten: Bei sensiblen Hunden und Katzen, kann es auch bei einer schrittweisen Umstellung der Fütterung zu Blähungen oder Veränderungen der Kotkonsistenz kommen. Hier kann es helfen, die Umstellung zu verlangsamen und wieder etwas mehr vom alten Futter unterzumischen. Spätestens nach vier Wochen sollte die Anpassung der Darmflora an die neue Futterzusammensetzung stattgefunden haben. Dieser Prozess kann zudem durch die Zugabe von geeigneten Probiotika unterstützt werden.
Wenn das neue Futter trotzdem verschmäht wird: Verlangsamen Sie auch in diesem Fall die Umstellung und mischen Sie wieder etwas mehr vom ursprünglichen Futter unter die Mahlzeit. Die Akzeptanz von Nassfutter kann durch leichtes Anwärmen verbessert werden. Bleiben Sie konsequent und geben Sie nicht zu schnell auf.
Nach der Umstellung: Behalten Sie den Nährzustand Ihres Tieres im Auge! Der Energiegehalt verschiedener Futtersorten kann sehr unterschiedlich sein. Und auch wenn Sie sich an die angegebenen Fütterungsempfehlungen halten, kann der individuelle Bedarf Ihres Tieres erheblich von diesen Richtwerten abweichen. Nach einer Futterumstellung sollten Sie deshalb das Gewicht Ihres Tieres wöchentlich kontrollieren und die Futtermenge entsprechend anpassen.
Auch bei umsichtiger und langsamer Futterumstellung, setzt jeder Futterwechsel den Magen-Darm-Trakt einem Umstellungsstress aus und kann das Auftreten von Futtermittelallergien begünstigen. Vermeiden Sie deshalb unnötige Futterwechsel. Wenn Ihr Tier gesund ist, sein Fell glänzt, seine Verdauung gut funktioniert, sein Gewicht im Normalbereich liegt und es sein jetziges Futter gerne frisst, dann bleiben Sie dabei!