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Grasmilben bei der Katze

Jedes Jahr, wenn der Sommer mit seinem heissen und trockenen Klima langsam zu Ende geht, tauchen die Grasmilben (auch Herbstmilben oder Herbstgrasmilben genannt) auf. Obwohl diese Parasiten grundsätzlich harmlos sind, können sie  bei einigen Katzen grosse Beschwerden verursachen, indem sie allergische Reaktionen mit heftigem Juckreiz und Krusten auf der Haut auslösen. Das beunruhigt viele Tierhalter, die angesichts dieser Symptome oft ratlos sind. Wie können Sie also Grasmilben erkennen und was können Sie tun, um Ihrer Katze zu helfen?

Was sind Grasmilben?

Grasmilben gehören, wie der Name bereits sagt, zu den Milben und sind mit den Spinnen verwandt. Man findet sie im ländlichen Bereich häufig auf Wiesen und Rasenflächen. Sie sind fast mikroskopisch klein, nur 0.4 mm gross und orange gefärbt.

Im Larvenstadium klammern sie sich an verschiedene Säugetiere, darunter Menschen, Katzen und Hunde. Das Larvenstadium ist die Zeit, in der sie sich von Gewebe warmblütiger Wirte ernähren. In allen anderen Stadien lebt die Grasmilbe in der Umwelt und ernährt sich von Pflanzen.

Grasmilbenweibchen sind bei trockenem, sonnigem Wetter aktiv und legen zahlreiche Eier in der Umgebung ab. Grasmilbenlarven findet man daher hauptsächlich im Spätsommer (August-September), weshalb man sie auch Herbstmilbe nennt. Man findet sie vor allem auf Rasenflächen und in Gärten, in denen sich Katzen tummeln. Die Larven sind tagsüber aktiv. Wenn ein warmblütiges Tier mit den Larven in Berührung kommt, klammern sich die Larven an das Tier und setzen sich auf der Haut fest, vor allem an den fein behaarten Stellen. Die Larven ernähren sich zwei bis drei Tage lang vom Wirt und fallen, sobald sie satt sind, wieder zu Boden, um ihren Lebenszyklus zu vollenden. Die Milbenlarve ist orangefarben und mit blossem Auge kaum zu erkennen.

Wie erkenne ich Grasmilbenbefall bei meiner Katze?

Die Larven der Grasmilbe leben auf der Hautoberfläche. Wenn sie fressen, bohren sie sich mit ihren kleinen Mundwerkzeugen in die Haut ein und geben ein Speichelsekret ab, das die Hautzellen verflüssigt. Die verflüssigten Zellen werden dann von den Larven aufgenommen. Das Speichelsekret reizt die Haut und löst allergische Reaktionen aus, die sich in starkem Juckreiz äussern. Dieser Juckreiz veranlasst die Katze, an ihrer Haut zu knabbern, zu lecken oder sich zu kratzen, manchmal bis aufs Blut. Die daraus resultierenden Hautverletzungen reichen von Krustenbildung über Haarausfall bis hin zu feuchten, blutigen, nackten Stellen.

Bei Katzen befinden sich die Grasmilben meist an folgenden Stellen:

  • um die Ohren und in den Ohrmuscheln
  • zwischen den Zehen
  • an den Innenseiten der Oberschenkel oder unter den Achseln
  • sie können aber auch fast überall sonst am Körper vorhanden sein.

Theoretisch sind Grasmilben leicht mit blossem Auge als Ansammlungen winziger orangefarbener Punkte zu erkennen. Da sie aber so winzig sind, sind sie aufgrund des Katzenfells manchmal trotzdem schwer zu erkennen. Untersuchen Sie deshalb Ihre Katze sehr sorgfältig, wenn sie sich häufig kratzt, vor allem in den Achselhöhlen und zwischen den Zehen, wo die Haut dünn ist.

Wie behandle ich meine mit Grasmilben befallene Katze?

Die durch Kratzen infolge von Juckreiz entstandenen Wunden können sich gelegentlich infizieren und erfordern dann eine medizinische Behandlung. Es empfiehlt sich daher, auch bei bekannter Ursache der Symptome, mit Ihrer Katze zum Tierarzt zu gehen. Der Tierarzt kann Ihre Katze untersuchen und eventuell noch vorhandene Larven identifizieren, um die Ursache des Juckreizes zu bestätigen und eine passende Behandlung einzuleiten.

In den meisten Fällen wird Ihnen Ihr Tierarzt eine Behandlung mit einem lokalen Insektizid (Spray) verschreiben, um die verbleibenden Larven auf dem Körper Ihrer Katze zu eliminieren. Es gibt derzeit kein Produkt, das spezifisch für die Behandlung von Grasmilben bei Katzen und Hunden zugelassen ist. Dennoch beseitigen viele Insektizide, die gegen Flöhe eingesetzt werden, bei richtiger Anwendung auch wirksam die Grasmilben. Wir empfehlen Ihnen, die zu behandelnden Stellen kurz vor dem Füttern Ihrer Katze zu besprühen, damit sie beschäftigt ist und nicht daran denkt, sich zu lecken, während das Mittel trocknet. Wenn Ihre Katze das Lecken dennoch nicht lassen kann, können Sie ihr vorübergehend einen Halskragen anlegen.

Wenn die allergische Reaktion stark ist, wird Ihr Tierarzt zudem Behandlungen verschreiben, um den Juckreiz und die durch die Enzyme verursachten Hautentzündungen zu lindern. Dabei gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten, die in Form von Tabletten oder Salben verabreicht werden. In einigen schwereren Fällen kann auch eine Antibiotikabehandlung erforderlich sein.

Wenn Ihre Katze nur sehr leichte Symptome zeigt, können Sie die Stellen, an denen Sie Grasmilben finden, einfach vorsichtig mit einem Desinfektionsmittel desinfizieren und ein geeignetes Insektizid oder Repellent auftragen. Auf die Krusten können Sie eine beruhigende Creme auftragen.

Wie kann man einem Befall der Katze mit Grasmilben vorbeugen?

Die regelmässige Anwendung eines Flohschutzmittels verringert das Risiko eines Befalls mit Grasmilben. Verwenden Sie dazu während der von der Grasmilbe bevorzugten Jahreszeit ein Spray an den Pfoten, unter dem Bauch und um die Ohren Ihrer Katze.

Grasmilben sind während der heissesten und trockensten Stunden des Tages am aktivsten. Sie können daher auch das Expositionsrisiko Ihrer Katze verringern, indem Sie sie tagsüber im Haus halten und sie nur früh morgens und/oder nach Sonnenuntergang ins Freie lassen.

Zudem sollten Sie Ihren Rasen gut gemäht halten, um das Vorkommen von Grasmilben zu begrenzen. Wir empfehlen, den Rasen regelmässig so kurz wie möglich zu mähen und anschliessend gut zu bewässern.

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