Diabetes bei Hund und Katze
- Von Dr. med. vet. Sabina Büttner
- 05.09.2018
Hat mein Hund Diabetes oder leidet meine Katze an der Zuckerkrankheit? Hier erfahren Sie mehr über die häufigsten Symptome dieser Krankheit und die wichtigsten Massnahmen im Umgang mit zuckerkranken Tieren.
Was bedeutet ‚zuckerkrank‘?
An einer Zuckerkrankheit, auch Diabetes mellitus genannt, leiden Tiere, wenn sie nicht genügend Insulin produzieren oder das vorhandene Insulin nicht ausreichend nutzen können. Ein solcher Insulinmangel bewirkt, dass der Zucker aus dem Blut nicht in die Zellen transportiert werden kann, wo er zur Energiegewinnung benötigt wird. In der Folge steigt der Blutzuckerspiegel weit über den Normalwert an und der Körper ist mehr nicht in der Lage die zugeführte Energie richtig umzusetzen.
Wie häufig ist Diabetes bei Hunden und Katzen?
Diabetes mellitus ist eine häufige Erkrankung. Etwa 1-2 % der Hunde und Katzen sind davon betroffen. Es können zwar Tiere jeden Alters erkranken, am häufigsten tritt sie jedoch im mittleren bis hohen Alter auf. Insbesondere bei Katzen spielt Übergewicht als Risikofaktor eine grosse Rolle.
Was sind die Symptome von Diabetes?
Folgende Anzeichen können auf eine Zuckerkrankheit hinweisen:
• Ihr Tier trinkt plötzlich viel mehr als sonst
• Es setzt häufiger und grössere Mengen Urin ab
• Es hat ständig Hunger, frisst viel und nimmt trotzdem ab
• Es verliert innert kurzer Zeit viel Gewicht
• Es ist häufig müde und schwach
Wenn Ihr Hund oder Ihre Katze solche Symptome zeigt, sollten Sie Ihren Vierbeiner möglichst rasch von einem Tierarzt untersuchen lassen.
Wie ist die Prognose bei Diabetes?
Wird die Krankheit nicht behandelt, dann können schnell gravierende Folgeschäden auftreten. Linsentrübungen, erhöhte Anfälligkeit für Infektionen, zunehmende Schwäche und Lähmungserscheinungen sind nur einige davon. Die Erkrankung kann auch zu einem vollständigen Entgleisen des Stoffwechsels und zum Tod der Patienten führen.
Wird die Krankheit jedoch frühzeitig erkannt und angemessen behandelt, dann können die Tiere durchaus für viele Jahre ein ganz normales Leben führen. Bei 30 – 50% der Katzen bildet sich der Diabetes im ersten Jahr der Behandlung sogar vollständig zurück.
Therapie der Zuckerkrankheit
Die meisten Formen der Erkrankung lassen sich durch eine Therapie mit Insulin erfolgreich behandeln. Nach einer manchmal etwas aufwändigen Zeit der Einstellung auf die richtige Insulindosis, gewöhnen sich die Tiere und ihre Besitzer meist schnell an die tägliche Verabreichung der Spritzen.
Wichtige Verhaltensregeln bei Diabetes mellitus
Fütterung
Tiere mit Diabetes sollten immer zur gleichen Zeit gefüttert werden. Das Futter soll zudem immer in der gleichen Menge und der gleichen Qualität verabreicht werden. Je besser die Fütterungszeiten und –mengen konstant gehalten werden, umso besser lässt sich der Blutzuckerspiegel einstellen. Zur zusätzlichen Unterstützung gibt es verschiedene, speziell für diabetische Hunde und Katzen entwickelte Futtersorten.
Bewegung
Diabetische Tiere sollten regelmässig bewegt werden, denn Bewegung senkt den Insulinbedarf. Auch hier ist darauf zu achten, dass Bewegungszeiten und Bewegungspensum möglichst konstant gehalten werden, damit es nicht zu grösseren Schwankungen des Blutzuckerspiegels kommt. Bei übergewichtigen Tieren, hilft Bewegung zudem schneller das Normalgewicht zu erreichen, was die Erkrankung zusätzlich positiv beeinflussen kann.
Stress und Krankheiten
Stress kann zu einer Verschlimmerung der Symptomeführen und sollte daher wenn möglich vermieden werden. Frisst ihr zuckerkrankes Tier nicht oder zeigt es andere Krankheitsanzeichen, dann sollten sie möglichst rasch den behandelnden Tierarzt konsultieren.