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Durchfall bei Welpen und Kätzchen

Welpe und Kaetzchen im Korb

Durchfall bei Welpen und Kätzchen ist recht häufig, da sie besonders empfindlich auf plötzliche Veränderungen der Umgebung oder der Ernährung reagieren. Auch Parasiten, Futtermittelallergien oder andere Grunderkrankungen können Durchfall verursachen. Je nachdem kann die Diarrhö unterschiedlich lange anhalten und die Gesundheit Ihres Jungtieres beeinträchtigen. In diesem Ratgeber geben wir Ihnen Tipps, damit Sie wissen, was zu tun ist und wann Sie reagieren sollten.

Welche Formen von Durchfall gibt es?

Durchfall bei Welpen und Kätzchen äussert sich durch weichen oder flüssigen Stuhlgang, der sehr häufig abgesetzt wird, im Gegensatz zum normalen Stuhlgang, der fest und wohlgeformt ist und regelmässig ca. ein- bis dreimal täglich erfolgt.

Durchfall kann in milder Form auftreten, wobei über 1 – 3 Tage ein weicher Kot in leicht erhöhter Frequenz abgesetzt wird, ohne dass zusätzlich weitere Symptome auftreten. Von schwerem Durchfall spricht man, wenn sehr häufig wässeriger Kot abgesetzt wird. Oft zeigen die Tiere dann weitere Symptome wie Austrocknung, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit oder Blut im Kot. Bei schwerem Durchfall ist eine umgehende tierärztliche Behandlung erforderlich.

Durchfall kann unterschiedlich lange andauern. Er kann akut auftreten, was bedeutet, dass er plötzlich beginnt und gewöhnlich nur wenige Tage anhält. Es gibt jedoch auch chronische Formen des Durchfalls, bei denen die Symptome über einen längeren Zeitraum von mehr als einer Woche bis hin zu mehreren Monaten bestehen bleiben oder wiederkehrend auftreten.

Was sind die häufigsten Auslöser für Durchfall bei Welpen und Kätzchen?

Durchfall bei Jungtieren ist eine häufige Erkrankung, die viele verschiedene Ursachen haben kann. Diese Ursachen zu erkennen und zu verstehen ist wichtig, um Durchfall richtig zu behandeln und vorzubeugen:

- Futterumstellung: Welpen und Kätzchen haben ein empfindliches Verdauungssystem. Ein plötzlicher Futterwechsel kann ihre Verdauung stören und zu einem Ungleichgewicht der Darmflora und dadurch zu Durchfall führen.

- Stress und Angst: Veränderungen in der Umgebung, wie eine Adoption oder ein Umzug, die Ankunft eines neuen Haustiers oder eine Trennung, können Stress und Angst auslösen, was zu Durchfall führen kann.

- Darmparasiten: Spulwürmer oder Giardien sind eine häufige Ursache für Durchfall bei Jungtieren. Diese Parasiten können über die Muttermilch, die Umwelt oder andere infizierte Tiere aufgenommen werden.

- Virale und bakterielle Infektionen: Viren wie das Parvovirus bei Welpen und das Coronavirus bei Kätzchen können schweren Durchfall verursachen. Auch bakterielle Infektionen wie die Salmonellose können die Ursache sein.

- Nahrungsmittelunverträglichkeiten und -allergien: Auch Welpen und Kätzchen können Unverträglichkeiten oder Allergien gegen bestimmte Zutaten in ihrem Futter entwickeln. Dies kann zu Verdauungsstörungen, einschliesslich Durchfall, führen.

- Aufnahme von giftigen oder ungeeigneten Substanzen oder Gegenständen: Junge Tiere sind neugierig und können giftige Substanzen wie ungeeignete Haushaltsprodukte, Pflanzen oder menschliche Nahrung zu sich nehmen. Manchmal wollen sie auch nicht fressbare Dinge wie Kies, Papier- oder Plastikverpackungen oder Teile von Spielzeug probieren.

Ab wann muss man zum Tierarzt?

 Ein Tierarztbesuch wird empfohlen, wenn einer der folgenden Punkte zutrifft:

  • der Welpe oder das Kätzchen ist jünger als vier Monate alt
  • sehr viel wässriger Durchfall, der länger als 12 Stunden anhält
  • wässriger, aber nicht sehr häufig abgesetzter Durchfall, der länger als 24 Stunden anhält
  • zeitweiliger oder leichter Durchfall, der trotz Behandlungsversuchen zu Hause über mehrere Tage anhält
  • chronischer Durchfall
  • das Vorhandensein von Blutspuren im Stuhl oder schwarzer Stuhl
  • das Vorhandensein anderer, schwerwiegenderer Symptome wie Erbrechen, Lethargie, Appetitlosigkeit oder Fieber

In solchen Situationen wird ein schnelles Eingreifen dringend empfohlen, um eine Austrocknung und mögliche Komplikationen zu vermeiden, die insbesondere für junge Tiere gefährlich sein können.

Welche Massnahmen zur Behandlung von Durchfall kann man Zuhause durchführen?

Glücklicherweise sind die meisten Durchfallerkrankungen bei Welpen und Kätzchen harmlos und können mit einigen Tricks, Pflege und Nahrungsergänzungsmitteln leicht zu Hause behandelt werden.

Hier sind unsere Tipps:

- Kleine Portionen füttern: Verteilen Sie die tägliche Futterration über den Tag hinweg auf möglichst viele kleine Portionen. Dies kann helfen, den Darm zu entlasten.

- Spezialnahrung: Je nachdem, wie schwer oder anhaltend der Durchfall ist, sollten Sie sich für leicht verdauliche Schonkost entscheiden. Spezielle, vom Tierarzt empfohlene Diäten sind in diesem Fall ideal. Es ist auch möglich, einige Tage lang kleine Portionen Huhn und sehr weich gekochten, weissen Reis zu füttern. Ebenfalls das Zufüttern von Moroscher Karottensuppe, die eine leicht stopfende Wirkung hat, ist sinnvoll. Sobald sich der Stuhlgang normalisiert hat, können Sie wieder das gewohnte Futter einführen.

- Flüssigkeitszufuhr: Stellen Sie sicher, dass Ihr Tier ausreichend Flüssigkeit aufnimmt, indem Sie orale Rehydratationslösungen anbieten oder darauf achten, dass es genug trinkt. Eine weitere Möglichkeit ist, Trockenfutter oder Pasteten mit Wasser anzureichern, um eine optimale Hydratation zu fördern.

- Probiotika: Verabreichen Sie je nach Dauer des Durchfalls mindestens 7 Tage lang eine Kur mit Probiotika, um die Darmflora Ihres Tieres wieder aufzubauen.

- Nahrungsergänzungsmittel: Verwenden Sie Nahrungsergänzungsmittel mit Tonerde oder Ballaststoffen, um die Konsistenz des Stuhls zu verbessern.

Wenn Sie diese Tipps befolgen, können Sie Ihrem Welpen oder Kätzchen helfen, sich schnell zu erholen, und gleichzeitig die mit Durchfall verbundenen Unannehmlichkeiten minimieren.

Was kann man zur Durchfallprophylaxe bei Welpen und Kätzchen unternehmen?

Mit einigen Vorsichtsmassnahmen und alltäglichen Handgriffen können Sie Durchfall bei Ihrem Welpen oder Kätzchen vorbeugen. Halten Sie sich dazu einfach an diese Empfehlungen:

- Regelmässige Entwurmung: Achten Sie darauf, dass Sie sich an den von Ihrem Tierarzt empfohlenen Parasitenbehandlungsplan halten, um eine Infektion mit Darmwürmern zu verhindern oder schnell zu beseitigen. Meiden Sie in den ersten Lebensmonaten Hundeparks, da dort das Risiko einer Parasitenübertragung oft erhöht ist.

- Schrittweise Futterumstellung: Führen Sie neue Futtermittel allmählich ein, damit sich der Darm Ihres Tieres anpassen kann und Durchfall aufgrund einer zu plötzlichen Nahrungsumstellung vermieden wird. Dazu mischen Sie das neue Futter mit dem alten, indem Sie von Tag zu Tag den Anteil des neuen Futters erhöhen und gleichzeitig den Anteil des alten Futters reduzieren. Bei den Leckerlis füttern Sie zunächst nur wenige Stückchen und steigern die Menge von Tag zu Tag, wenn Ihr Welpe sie gut verträgt.

- Impfung: Einige Krankheiten lassen sich durch Impfungen leicht vermeiden. Halten Sie die Impfungen Ihres Tieres auf dem neuesten Stand und befolgen Sie die Empfehlungen Ihres Tierarztes. Warten Sie die Auffrischungsimpfung ab, bevor Sie Ihren Welpen zu Hundekursen, in die Hundepension oder auf den Hundeplatz oder auch mit Hunden mit unbekanntem Impfstatus in Kontakt bringen.

- Hygiene: Sorgen Sie für eine gute Hygiene in der Tierumgebung. Sammeln Sie immer den Kot Ihres Hundes auf und/oder reinigen Sie die Katzenkiste täglich, um eine Ansteckung anderer Tiere zu vermeiden. Reinigen Sie auch regelmässig die Futternäpfe, das Spielzeug und den Lebensraum Ihrer Tiere.

- Regelmässige Fütterung:  Halten Sie Futter und Fütterungszeiten möglichst konstant und führen Sie neue Nahrungsmittel oder Leckerlis nacheinander ein. Dies erleichtert die Identifikation und Eliminierung potenzieller Allergene.

- Stabile Umgebung: Schaffen Sie für Ihr Jungtier eine ruhige und stabile Umgebung. Halten Sie eine regelmässige Routine mit festen Zeiten ein und führen Sie neue Gewohnheiten oder Veränderungen in der Umgebung schrittweise durch. Bevor ihr Tier längere Zeit in eine Tierpension muss, beginnen Sie z. B. mit einem eintägigen Versuchsaufenthalt. Lassen Sie Ihr Kätzchen nach der Adoption einige Tage lang in einem geschlossenen Raum, bevor Sie ihm den Zugang zum ganzen Haus gewähren. Sie können auch beruhigende Pheromone wie die Adaptil-Halsbänder für Welpen oder die Feliway-Diffusoren für Kätzchen verwenden.

- Sichere Umgebung: Junge Tiere sind von Natur aus neugierig und neigen dazu, auf gefährlichen Gegenständen herumkauen oder sie zu verschlucken. Stellen Sie deshalb sicher, dass Chemikalien, Medikamente, giftige Pflanzen und kleine, verschluckbare Gegenstände für Tiere unerreichbar aufbewahrt werden. Verwenden Sie für diese Gegenstände geschlossene Schränke oder hohe Regale. Lassen Sie Ihr Haustier nicht unbeaufsichtigt im Garten, besonders in der Anfangszeit. Welpen und Kätzchen können giftige Pflanzen fressen oder Erde, Steine und andere unverdauliche Gegenstände aufnehmen. Auch Mülltonnen, die verdorbene Lebensmittel oder gefährliche Abfälle enthalten, können eine Gefahr darstellen. Verwenden Sie Mülltonnen mit verschliessbaren Deckeln und bewahren Sie sie ausserhalb der Reichweite Ihres Haustiers auf. Achten Sie ausserdem darauf, die Müllbeutel fest zu verschliessen. Und nicht zuletzt: Vermeiden Sie Spielzeug mit kleinen, leicht ablösbaren Kleinteilen, die verschluckt werden könnten (z.B. Augen bei Plüschtieren).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Durchfall bei Welpen und Kätzchen ein häufiges, aber oft harmloses Problem ist, das mit den richtigen Verhaltensweisen wirksam behandelt und verhindert werden kann. Im Zweifelsfall sollten Sie jedoch nicht zögern, einen Tierarzt aufzusuchen.

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