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Wie bestimmte ich die richtige Futtermenge?

Futtermenge bestimmen

Der weitaus häufigste Fehler bei der Fütterung von Hunden und Katzen ist das Verabreichen von zu viel Futter. Dementsprechend ist Übergewicht bei Hunden und Katzen heute  ein weit verbreitetes ernährungsbedingtes Problem. Es ist deshalb wichtig, dass wir als Tierhalter die Futtermenge kennen, die unser Tier benötigt, damit es weder zu- noch abnimmt.

Viele Tierhalter wissen nicht, wie viel Kalorien ihr Tier braucht und gehen davon aus, dass es selber merkt, wann es satt ist. Die meisten Hunde und auch viele Katzen fressen aber durchaus mehr, als sie eigentlich benötigen, um ihr Gewicht zu halten! Wir müssen daher das Futter rationieren.

Wovon hängt die Futtermenge ab?

Die Futtermenge hängt einerseits vom Energiebedarf des Tieres ab, welcher individuell sehr unterschiedlich ist. Er wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Dazu gehören die Grösse, das Gewicht und das Alter des Tieres. Aber auch die Rasse, die Aktivität, der Gesundheitszustand, die Stoffwechsellage und die Umweltbedingungen, in denen das Tier lebt, spielen eine Rolle.

Andererseits ist der Energiegehalt des Futters von entscheidender Bedeutung bei der Bestimmung der Futtermenge Er ergibt sich aus der Menge an energieliefernden Nährstoffen im Futter und wird in der Regel in Kilokalorien (kcal) pro 100g angegeben. Am meisten Energie liefern Fette, gefolgt von Proteinen und Kohlenhydraten. Unverdauliche Faserstoffe und Wasser im Futter liefern hingegen keine Energie. Bei einem Nassfutter mit einem durchschnittlichen Wassergehalt von 80% ist die Menge die ein Tier aufnehmen darf daher deutlich höher als bei einem Trockenfutter das nur 10% Wasser enthält.

Energiereduzierte Trockenfutter für Hunde und Katzen mit Neigung zu Übergewicht enthalten eine grössere Menge an unverdaulichen Nahrungsfasern, wie Karotten, Rübenschnitzel oder Zellulose. Dadurch wird die Menge an Futter im Napf erhöht, was zu einer besseren Sättigung führt ohne dass zusätzliche Kalorien zugeführt werden.

Hochenergiefutter enthalten hingegen einen hohen Anteil an Fetten, um den erhöhten Kalorienbedarf von Sport- oder Jagdhunden zu decken.

Normalfutter für erwachsene Hunde können sich sehr stark unterscheiden im Energiegehalt. Deshalb ist es wichtig, dass bei einer Futterumstellung immer auch die Futtermenge dem neuen Futter angepasst wird.

Wie bestimmte ich die korrekte Futtermenge für mein Tier?

Einen Anhaltspunkt zur richtigen Futtermenge erhält man über die Fütterungsempfehlungen, die auf den Futterverpackungen angegeben werden. Da der Energiebedarf der Tiere jedoch individuell sehr unterschiedlich ist, kann es sich dabei immer nur um grobe Richtwerte handelt. Die nötige Futtermenge kann natürlich auch berechnet werden, indem den täglichen Energiebedarf des Tieres berechnet und dann anhand des Energiegehalts des Futters die Menge bestimmt, die zur Deckung dieses Bedarfs nötig ist.

Hierfür haben Sie zwei Möglichkeiten:

  • Unser Futterrechner, der die Menge des täglich zu fütternden Futters berechnet.

Sie können ganz einfach unseren iPet-Futterrechner verwenden. Anhand des Gewichts und der Aktivität Ihres Tieres können Sie den Energiebedarf bestimmen und dann die tägliche Futterration unter Angabe der auf der Verpackung angegebenen analytischen Bestandteile (Feuchtigkeit, Rohprotein, Rohfett, Rohfaser und Rohasche) berechnen.

Die verwendeten Berechnungen berücksichtigen nur einen Teil der individuellen Unterschiede, so dass die ermittelten Ergebnisse nur Anhaltspunkte sind und manchmal individuell angepasst werden müssen, wenn es nötig ist.

  • Die täglich benötigte Futtermenge selbst berechnen

Dazu müssen Sie die unten angegebene Formel verwenden.

Energiebedarfsberechnung:

Grundumsatz = 70*(Körpergewicht)0.75

Täglicher Energiebedarf = Grundumsatz * individueller Faktor gemäss folgender Tabelle

Individueller Faktor:
- Erwachsener, normal aktiver Hund: 1.6
- Erwachsener, kastrierter Hund: 1.4
- Seniorhund: 1.4
- Erwachsene, normal aktive Katze: 1.2
- Erwachsene, kastrierte Katze: 1
- Seniorkatze: 1.1

Futterbedarfsberechnung

Die tägliche Futtermenge berechnet sich dann folgendermassen:

Futtermenge pro Tag= Energiebedarf/Energiegehalt im Futter*100

Beispiele

Für eine 5kg schwere, kastrierte Katze beträgt der tägliche Energiebedarf:

70*(5)0.75*1= 234 kcal

Hat das Futter einen Energiegehalt von 364kcal/100g, dann beträgt die tägliche Futtermenge

234/365*100=64g

Für einen 25kg schweren, unkastrierten Hund beträgt der tägliche Energiebedarf:

70*(25)0.75*1.6= 1252kcal

Hat das Futter einen Energiegehalt von 435 kcal/100g dann beträgt die tägliche Futtermenge:

1252/435*100=288g

Was wird sonst noch gefüttert?

Oft vergessen die Tierbesitzer bei der Bestimmung der Futtermenge die über den Tag verteilt gegebenen Guddelis, Belohnungen und Kauartikel zu berücksichtigen. Diese enthalten aber meist einen relativ hohen Energiegehalt und sollten daher bei der Bestimmung der täglichen Futtermenge unbedingt mit einbezogen werden. Ein getrocknetes Schweineohr à 50g enthält zum Beispiel über 200kcal, ein getrocknetes Hühnerbrustfilet à 20g enthält fast 100kcal und 10g getrocknete Lungenwürfel enthalten fast 40kcal. Oft ist bei Snacks und Belohnungen der Energiehalt jedoch nicht angegeben und es ist daher schwierig festzustellen, wieviel Kalorien dem Tier damit zugeführt werden.

Regelmässig das Gewicht kontrollieren

Das entscheidende Kriterium für die Festlegung der korrekten Futtermenge ist daher immer die Gewichtsentwicklung des Tieres. Daher sollte das Gewicht des Tieres regelmässig, nach einem Futterwechsel möglichst wöchentlich, kontrolliert werden. Hat das Tier sein Idealgewicht und kann dieses halten, dann bedeutet dies, dass es die richtige Futtermenge erhält. Nimmt das Tier zu, muss die Futtermenge reduziert, nimmt es ab, muss sie erhöht werden. Auf diese Weise kann eingegriffen werden, bevor es zu grösseren Abweichungen vom Idealgewicht kommt.

Ein den Bedürfnissen angepasstes Futter geben

Unsere Tiere leben nicht von Energie allein. Sie müssen über das Futter auch sämtliche essentiellen Nährstoffe wie Vitamine und Mineralien in einer bedarfsentsprechenden Menge aufnehmen.

Damit es zu keiner Über- oder Unterversorgung mit diesen Nahrungsbestandteilen kommt, ist es wichtig, dem Tier ein seinen Bedürfnissen angepasstes Futter zu geben. Ist das Tier zum Beispiel übergewichtig, dann ist es nicht sinnvoll einfach die Futtermenge stark zu reduzieren. Besser ist es auf ein energieärmeres Futter zu wechseln, das bei niedrigerem Kaloriengehalt gewährleistet, dass der Hund oder die Katze ansonsten ausreichend mit allen Vitaminen und Mineralien versorgt werden. Für einen aktiven Sport- oder Jagdhund, der sehr viel Energie braucht, damit er sein Gewicht halten kann, ist es besser ein Hochenergiefutter zu geben, als grosse Mengen Normalfutter.

Fazit:

Der Energiebedarf unserer Tiere ist individuell so unterschiedlich, dass sowohl die Mengenangaben der Hersteller als auch die Mengenberechnungen nur Richtwerte für die täglich zu verabreichende Futtermenge liefern können. Eine regelmässige Gewichtskontrolle und die entsprechende Anpassung der Rationen sind der beste Garant dafür, dass das Tier sein Idealgewicht behält.

 


 

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