Eine gesunde Verdauung dank Präbiotika und Probiotika
- Von Dr. med. vet. Sabina Büttner
- 05.09.2018
Verdauungsstörungen gehören zu den häufigsten Krankheiten bei Hunden und Katzen. Sie können die unterschiedlichsten Ursachen und Verlaufsformen aufweisen. Die richtige Fütterung kann einen wichtigen Beitrag zur Behandlung und Vorbeugung von Verdauungsstörungen leisten. Hier spielen insbesondere die so genannten Prä- und Probiotika eine wichtige Rolle.
Was sind eigentlich "Verdauungsstörungen"?
Alle Beschwerden, die eine normale Verdauung verhindern oder den Weg der Nahrung durch den Verdauungstrakt verändern, werden als Verdauungsstörungen bezeichnet.
Hinweise auf Verdauungsstörungen bei Hunden und Katzen sind zum Beispiel:
- Erbrechen
- Durchfall oder weicher Kot
- Gewichtsabnahme
- Veränderter Appetit
- Blähungen
- Magengeräusche
- Verstopfung
Wie können Pro- und Präbiotika bei Verdauungsstörungen helfen?
Die Darmflora ist ein Ökosystem aus einer Vielzahl lebender Bakterien, Einzeller, Viren und Pilzen, die den Darm von Hunden und Katzen besiedeln. Diese Mikroorganismen haben verschiedene wichtige Aufgaben: Sie produzieren beispielsweise lebenswichtige Vitamine, unterstützen die Verdauung, regen die Darmperistaltik (Muskeltätigkeit) an und haben einen direkten Einfluss auf die Zellen des Magen-Darm-Traktes und das Immunsystem. Neuste Studien zeigen zudem, dass die Zusammensetzung der Darmflora einen Einfluss auf das Körpergewicht, die Krankheitsanfälligkeit und sogar die Psyche haben kann.
Als Probiotika bezeichnet man lebende Bakterien (z.B. Lactobazillen oder Bifidobakterien), die über die Nahrung aufgenommen werden und in ausreichender Anzahl die Passage durch Magen und Dünndarm überleben. Im Dickdarm angelangt, helfen sie schädliche Darmbakterien zu verdrängen und damit nützliche Bakterien zu fördern. Sie tragen so zu einer gesunden Darmflora bei und stärken die Abwehrkräfte. Da sich Probiotika nicht dauerhaft im Darm ansiedeln, müssen sie regelmässig eingenommen werden, um einen längerfristigen Effekt zu ermöglichen.
Präbiotika (Ballaststoffe) sind spezifische unverdauliche Ballaststoffe, die im Dickdarm von Darmbakterien vergärt werden. Dabei wird das Wachstum nützlicher Darmbakterien gefördert.
Präbiotische Fasern finden sich beispielsweise in Rübenschnitzeln, Leinsamen, Flohsamen oder in Gerste und Hafer. Sie wirken sich auch positiv auf die Kotbeschaffenheit aus und können sowohl Durchfall als auch Verstopfungen vorbeugen.
Hunde und Katzen mit schweren und akuten Verdauungsstörungen müssen tierärztlich untersucht und behandelt werden. Dabei sind speziell entwickelte Futter und Nahrungsergänzungen zur Förderung einer gesunden Verdauung ein wichtiger Schritt zur Genesung!