Das beste Katzenstreu – acht verschiedene Produkte im Test!
- Von Dr. med. vet. Sabina Büttner
- 14.02.2020
Die Auswahl an Katzenstreu ist riesengross – wir haben zusammen mit unseren Katzen ein paar davon getestet. Hier erfahren Sie die Resultate.
Um es vorweg zu nehmen: Das beste Katzenstreu ist dasjenige, das ihre Katze bevorzugt! Denn auch das beste Streu nützt nichts, wenn es die Katze nicht mag und deshalb unsauber wird. Wenn Ihre Katze also an ein bestimmtes Katzenstreu gewöhnt ist, dann wechseln Sie nicht einfach abrupt auf ein anderes, sondern bieten Sie ihr die neue Streu in der zweiten Katzenkiste an und beobachten Sie, wie sie reagiert.
Nicht nur die Vorlieben der Katzen sind individuell sehr unterschiedlich, sondern auch die Katzenhalter haben unterschiedliche Ansprüche an eine Katzenstreu. Wir empfehlen Ihnen daher, auch selbst verschiedene Produkte auszuprobieren – unsere Beurteilung kann ihnen bei der Auswahl der zu vergleichenden Streu sicher behilflich sein.
Grundsätzlich gibt es Katzenstreu auf pflanzlicher oder mineralischer Basis sowie Silikatstreu, die sich in Ihren Eigenschaften stark unterscheiden und spezifische Vor- und Nachteile aufweisen.
Wir haben aus allen Gruppen einige Katzenstreu-Sorten getestet. Dabei handelt es sich nicht um einen repräsentativen Test, sondern um unsere subjektive Wahrnehmung. Wir haben zudem jeweils 2 Katzenkistchen mit unterschiedlicher Streu aufgestellt und geschaut, welche Sorte von unseren Katzen bevorzugt wird.
Getestet wurde mit 2 Langhaar-Katzen, was insbesondere bei der Beurteilung der Geruchsbildung berücksichtig werden muss. Bei einer einzelnen Katze dauert es sicher länger, bis sich die Geruchsentwicklung bemerkbar macht. Die Kistchen wurden mindestens 1-mal täglich von Kot und Klumpen gereinigt und die entnommene Streu wurde durch frische ersetzt.
Unsere Beurteilungskriterien waren:
- Handlichkeit: wie schwer ist das Streu, wie einfach lässt es sich in die Toilette schütten, wie gut lassen sich mit gebräuchlichen Kotschaufeln Kot oder Klumpen herausfiltern
- Staubbildung: wie viel Staub wirbelt auf, beim Einfüllen der Katzenkiste
- Verschleppung: wie viel der Streu bleibt an Pfoten und Fell hängen und wird in der Wohnung verschleppt
- Klumpenbildung: bilden sich feste Klumpen? Lassen sich die Klumpen gut lösen ohne dass sie zerfallen?
- Geruchsbindung: wie lange geht es, bei täglicher Entfernung von Kot- und Streuklumpen, bis ein Uringeruch wahrnehmbar wird.
- Bewertung der Katzen: welches Streu wird von unseren Katzen bevorzugt
Mineralische Katzenstreu
Diese klassische Katzenstreu besteht aus Tonerden wie Betonit, die in der Regel klumpenbildend sind und sehr viel Flüssigkeit aufnehmen können. Grosser Nachteil dieser Streuart ist das Gewicht! Zudem sollte es ausschliesslich über den Hausmüll entsorgt werden.
Wir haben in dieser Kategorie folgende 3 Streu getestet: Catsan Bianco Fresh, Biokat’s Classic und EverClean Scented Extra Strong Clumping.
Alle drei sind naturgemäss schwer zu schleppen. Der Karton beim Everclean ist recht dick, lässt sich aber an einer Lasche einfach öffnen, so dass sich die Kisten mit allen drei Sorten einfach füllen lassen. Die Staubentwicklung beim Einfüllen ist beim Catsan am stärksten, gefolgt vom Biokat’s Classic. Das EverClean Extra Strong Clumping staubt deutlich weniger.
Das EverClean trumpft auch bei der Verschleppung. Es hat die feinste Körnung von den drei Sorten und obwohl meist behauptet wird, je grösser die Körnung, umso weniger werde das Streu verschleppt, so bleibt von dieser Streu eindeutig am wenigsten an den Pfoten unserer Katzen hängen.
Alle drei bilden feste Klumpen, wobei diejenigen vom EverClean am härtesten sind. Zum Teil bleiben die Klumpen bei dieser Streu sogar ziemlich fest an der Katzentoilette kleben, so dass sie mit einem gewissen Kraftaufwand entfernt werden müssen.
Bei der Geruchsbindung schneidet das Biokat’s Classic am schlechtesten ab. Bereits nach einer Woche machen sich erste Geruchsemissionen bemerkbar und nach 2 Wochen muss die gesamte Kiste gereinigt werden. Beim Catsan haben wird eine Gesamtreinigung der Kiste nach etwa 3 Wochen nötig und beim EverClean hat sich auch nach einem Monat noch kein starker Geruch gebildet. Die bessere Geruchsbindung hängt vermutlich damit zusammen, dass sowohl das Catsan als auch das EverClean Aktivkohle enthalten, die helfen unangenehme Gerüche zu binden.
Unsere Katzen mögen alle drei Sorten. Sie bevorzugen keines speziell. Mineralische Katzenstreu wird jedoch von Ihnen lieber angenommen als Silikat- oder Naturfaser-Streu.
Silikat-Streu
Vor einigen Jahren aufgekommen, ist das Silikat-Streu vor allem bei denjenigen beliebt, die nicht klumpendes Katzenstreu mögen, obwohl es heutzutage auch als klumpenbildende Variante erhältlich ist. Es wird aus Quarzsand hergestellt, der zu einem saugstarken Granulat aufbereitet wird. Es ist ungiftig und im Prinzip kompostierbar, wobei zu beachten ist, dass in vielen Gemeinden die Entsorgung von Katzenkot im Grünabfall nicht erlaubt ist.
Wir haben das nicht klumpende CrystalRocks, sowie das CrystalRocks Plus, welches Klumpen bildet, getestet.
Beide sind leicht, einfach zu transportieren und ins Kistchen zu füllen. Die Plastikverpackung ist vermutlich notwendig, damit das Silikat nicht bereits während der Lagerung Feuchtigkeit aus der Umgebung aufnimmt. Das Crystal Rocks Plus ist ein sehr feines Granulat, das beim Einfüllen etwas staubt. Das gröbere Granulat des Crystal Rock bleibt dafür stark in den langen Haaren der Pfoten meiner Katzen hängen und wird so in der ganzen Wohnung verteilt. Bei dieser Streu braucht man zudem unbedingt eine Streuschaufel mit grossen Löchern, damit die grossen Silikat-Körner hindurchfallen können.
Die Klumpenbildung des CrystalRocks Plus lässt zu wünschen übrig. Die Klumpen zerfallen leicht und lassen sich damit nur schlecht entfernen. Um zu gewährleisten, dass die Flüssigkeitsaufnahme lange konstant bleibt, muss das Kistchen bei beiden Streuarten täglich etwas geschüttelt werden.
Die Geruchsbildung fängt bei beiden etwa nach 1 Woche an und nach 2 Wochen haben wir bei beiden Streu den gesamten Inhalt ersetzen.
Unsere Katzen haben das feine Granulat des CrystalRocks Plus dem gröberen Granulat des Crystal Rocks vorgezogen. Allgemein mögen sie aber lieber Katzenstreu aus Tonerde oder Naturfasern.
Katzenstreu aus Naturfasern
Immer grösser wird das Sortiment derzeit bei der Katzenstreu aus Naturfasern. Sie bestehen aus Pflanzenfasern oder Holz und sind daher biologisch gut abbaubar und umweltfreundlich. Sie sind eigentlich kompostierbar – aber auch hier gilt, dass das Entsorgen von Katzenkloabfällen via Grünabfuhr in vielen Gemeinden verboten ist.
Wir haben die Sorten Cat’s Best Smart Pellets und Crystal Rocks EcoWood aus Holz und das AlmoNature Catlitter aus Pflanzenfasern getestet.
Alle drei sind leicht und gut zu transportieren. Beim Einfüllen der Katzenkiste fällt auf, dass alle drei Sorten kaum oder gar keine Staubentwicklung zeigen. Sie riechen zudem alle drei sehr angenehm. Die Pellets vom Cat’s Best sind ca. 0,5-1 cm lang und sollen dadurch nicht am Fell von Langhaarkatzen hängen bleiben. Die Pellets sind damit aber so gross, als dass sie nicht mit einer normalen Streuschaufel abgesiebt werden können, was für die Reinigung der Toilette unpraktisch ist. Beim AlmoNature Cat litter handelt es sich hingegen um einen sehr feinkörnigen Katzensand.
Die Klumpenbildung ist beim EcoWood und beim AlmoNature sehr gut. Die Klumpen sind stabil und fallen nicht auseinander. Beim Cat’s Best werden anfänglich noch recht kompakte Klumpen gebildet, je länger die Streu aber im Gebrauch ist, umso eher fallen die Klumpen auseinander und lassen sich nicht mehr gut entfernen.
Die Geruchsbindung ist beim AlmoNature und beim Cat’s Best deutlich schlechter als beim EcoWood. Bereits nach ca 1 Woche ist ein leichter Geruch festzustellen, nach 2 Wochen muss das ganze Kistchen gereinigt werden. Mit dem EcoWood kann die Totalreinigung gut eine Woche länger hinausgezögert werden.
Grosser Nachteil bei allen 3 Sorten: die Verschleppung der Streu in der Wohnung. Sowohl die grossen Pellet’s des Cat’s Best als auch die feinen Sandkörnchen des AlmoNature bleiben leider im Fell unserer Katzen hängen.
Meine Katzen mögen eindeutig lieber feingekörntes Streu, so bevorzugen sie das EcoWood und das AlmoNature vor dem Cat’s Best Smart Pellets. Generell mögen sie aber trotzdem mineralische Katzenstreu am liebsten, vermutlich weil sie es kennen, seit sie klein sind.
Notenskala: 6= sehr gut 5=gut 4=genügend 3=ungenügend
* da es sich beim Crystal Rocks um ein nicht klumpendes Streu handelt, kann die Totalpunktzahl nicht mit den anderen verglichen werden
Fazit unseres Katzenstreu-Tests
Das EverClean Extra Strong Clumping Katzenstreu und das Crystal Rocks EcoWood haben in unserem Test gleich gut abgeschnitten. Während uns das umweltschonende und leichte EcoWoods lieber ist, geben unsere Katzen dem EverClean den Vorzug. Wir wechseln jetzt ab!
Es gibt allerdings noch viele Sorten Katzenstreu, die wir bisher nicht selber getestet haben. Wenn Sie selbst bereits Erfahrungen mit Katzenstreu aus unserem Sortiment gemacht haben, dann geben Sie doch dazu in unserem Shop eine Kundenbewertung ab und helfen Sie damit anderen, das ideale Streu zu finden.