So kommen Hunde- und Katzensenioren fit durch den Winter
- Von Dr. med. vet. Sabina Büttner
- 13.01.2021
Besonders unseren älteren Vierbeinern macht die nass-kalte Jahreszeit oft zu schaffen. Die Gelenke sind steif und die Bewegungen fallen noch schwerer als sonst. Hier einige Vorschläge, wie wir unsere Senioren jetzt unterstützen können.
Warm halten
In der Kälte verspannt sich die Muskulatur, was bei Erkrankungen des Bewegungsapparates zu vermehrter Steifigkeit und zu Schmerzen führen kann. Sorgen Sie deshalb dafür, dass Ihr Tier nicht kalt hat. Eine Senior-Katze, die nach draussen darf, sollte jederzeit Zugang zu einem geheizten Innenbereich haben. In einem Bettchen, das an einen Radiator gehängt werden kann, wärmt sie sich nach Ausflügen nach draussen schnell wieder auf.
Alte Hunde bewegen sich auf Spaziergängen oft nur noch langsam und bleiben zum Schnüffeln länger stehen. Sie sollten deshalb, besonders wenn sie kurzhaarig sind, in den Wintermonaten einen wärmenden Mantel tragen. Der Mantel sollte möglichst gut passen und wird deshalb mit Vorteil im Fachgeschäft anprobiert, bevor er gekauft wird.
Im Auto sollte ein Kissen oder eine Decke für ausreichende Wärme sorgen. Besonders geeignet sind hier leicht zu reinigende Unterlagen oder auch Schmutzfänger, die den Hund bereits etwas trocknen, bevor er zu Hause ankommt. Wieder zu Hause sollte er unbedingt gut abgetrocknet, langhaarige Hunde vielleicht sogar etwas geföhnt werden.
Ein warmer, gut gepolsterter Schlafplatz schont die Gelenke. Besonders geeignet sind orthopädische Hundebetten, die sich dem Gewicht optimal anpassen und damit druckentlastend wirken.
Zusätzliche Wärme nach den Ausflügen nach draussen kann eine Wärmedecke, ein Wärmekissen oder ein wärmendes Spielzeug schenken.
Bewegungsübungen
Wenn es draussen frostig kalt ist und vielleicht auch noch ein eisiger Wind weht, dann verlassen viele alte Katzen die Wohnung lieber gar nicht mehr und auch alte Hunde möchten oft bereits nach wenigen Schritten wieder zurück nach Hause.
Da auch bei Tieren gilt: «wer rastet, der rostet», können wir ihnen mit kurzen Trainingseinheiten gezielt die fehlende Bewegung ersetzen.
Twist
Mit dem Twist wird die Rückenmuskulatur gestretcht und die Balance und Koordination des gesamten Körpers trainiert.
So geht’s: Sie stehen vor dem Hund oder der Katze und halten dem Tier ein Leckerli vor die Nase. Sie führen das Leckerli in einem grossen horizontalen Kreis herum, so dass sich das Tier um die eigene Achse dreht. Die Bewegung sollte langsam und gleichmässig sein. Nach jeder Drehung gibt es eine Belohnung. Führen Sie anfangs den Twist 2-3 Mal in beide Richtungen durch.
Pfote geben
Das «Pfote geben» trainiert die Beweglichkeit und die Muskulatur der Vorderläufe sowie die obere Rückenmuskulatur.
So geht ́s: Ihr Tier soll abwechselnd die beiden Vorderpfoten geben oder in die Höhe heben. Bei Katzen kann zum Animieren dieser Bewegung z. B. eine Katzenangel verwendet werden. Variieren Sie die Höhe, bis hin zum High Five! Wiederholen Sie die Übung zu Beginn 2-3 Mal pro Vorderlauf.
Steh - Sitz
Mit dieser Übung werden Beweglichkeit und Muskulatur der Hinterläufe sowie die untere Rückenmuskulatur trainiert. Sie sollte nur auf einem rutschfesten Untergrund durchgeführt werden.
So geht’s: Das Tier steht vor Ihnen und macht auf Signal Sitz und steht anschliessend auf Signal hin wieder auf. Falls die Katze (oder der Hund) diese Befehle noch nicht kennt, halten Sie Ihre Hand mit einem Leckerli für den Befehl Sitz über den Kopf des Tieres und ziehen Sie die Hand fürs Steh etwas nach vorne. Wenn es anfangs noch nicht perfekt funktioniert, haben Sie Geduld. Die Übung ist schwieriger und anstrengender als sie aussieht. Wiederholen Sie die Übung zu Beginn 2-3 Mal.
Cavaletti über die Beine
Das Cavaletti-Training ist eine sehr effektive Übung. Ihr Tier muss gezielt seine Füsse anheben und wird so seine Koordination und Balance trainieren. Setzen Sie sich auf den Boden, die Beine ausgestreckt und auseinander (so dass sie ein V ergeben). Führen Sie Ihren Hund oder Ihre Katze nun langsam über die Beine hin und her. Starten Sie mit zwei bis drei Wiederholungen.
Futterergänzungen für Senioren
Die Ansprüche an die Fütterung verändert sich mit zunehmendem Alter (lesen Sie dazu auch unseren Ratgeberbeitrag: Die Fütterung von älteren Katzen und Hunden). Gebrechen wie Arthrose- und Gelenkbeschwerden, Nierenprobleme oder Demenz machen es zum Teil nötig, das Futter mit geeigneten Produkten zu ergänzen. Gerade in der kalten Jahreszeit kann es zudem sinnvoll sein, das Immunsystem unserer älteren Vierbeiner gezielt zu unterstützen. Suchen Sie mit unseren Filterabfragen im iPet-Shop nach einem geeigneten Futter oder fragen Sie uns Tierärzte, ob wir für Ihr Tier ein passendes Futterergänzungsmittel im Sortiment haben.