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Unterstützung des Fellwechsels bei Hunden und Katzen

Fellwechsel

Sie sind kein grosser Fan von den Haaren, die Ihr Haustier auf Ihrer Kleidung und Ihren Möbeln hinterlässt? Da sind Sie nicht allein! Egal, ob Sie eine Katze, einen Hund oder beides besitzen, das Haaren ist immer eine lästige Angelegenheit. Erfahren Sie mehr über den Fellwechsel bei Hunden und Katzen und wie Sie für eine gesunde Haut und ein schönes Fell sorgen können.

Warum haart Ihr Haustier?

Das Verlieren von Haaren ist eine natürliche Angelegenheit, und hilft alte oder beschädigte Haare loszuwerden und so Platz für neue Haare zu schaffen. Die primären Auslöser für das Haaren sind Hormone, die durch das Sonnenlicht beeinflusst werden. Daher findet der grösste Fellwechsel im Frühling statt, wenn die Tage wieder länger werden.

Die Menge und Häufigkeit des Fellwechsels hängen dabei jedoch von einer Reihe von Faktoren ab:

Rasse
Hunderassen mit viel Unterwolle haaren besonders stark. Dazu gehören beispielweise Labrador Retriever, Golden Retriever, Neufundländer, Siberian Husky, Deutsche Schäferhunde, Collies, Beagle oder Möpse. Rassen, die geschoren oder getrimmt werden müssen, wie z. B. Pudel, Lagotto Romagnolo, Schnauzer oder Terrier haaren in der Regel weniger.

Bei den Katzen sind es vor allem Langhaarkatzen wie Main Coon, Perser, Ragdoll oder Norwegische Waldkatzen, die sehr viele Haare verlieren. Aber auch kurzhaarige Rassen mit dichtem Fell haaren viel, dazu gehören z. B. Kartäuser oder British Shorthair. Katzen mit wenig Unterwolle, wie zum Beispiel Bengal, Burma, Devon Rex oder Siamkatzen haaren weniger.

Haltung

Da Sonnenlicht und Temperatur einen erheblichen Einfluss auf das Haarwachstum eines Tieres haben, haaren Katzen, die viel Freigang haben, in der Regel ein- bis zweimal pro Jahr stark, wohingegen Katzen, die ausschliesslich drinnen gehalten werden oft das ganze Jahr über Haare verlieren.

Trächtigkeit und Laktation

Trächtigkeit und Laktation können den Tieren Kalzium und Mineralien entziehen, die sie für ein gesundes Fell benötigen. Dies führt oft zu übermässigem Haarverlust.

Hormonelle Einflüsse

Viele Hündinnen haaren vor oder nach der Läufigkeit. Die Kastration führt bei gewissen Hunderassen zu vermehrtem, ganzjährigem Haaren oder zur Ausbildung eines Welpenfells, bei dem die Unterwolle nicht mehr von selbst ausfällt, sondern regelmässig herausgetrimmt werden muss.

Krankheiten

Übermässiges Haaren kann auch durch ein zugrundeliegendes medizinisches Problem verursacht werden. Bei einem gesunden Tier sollte die Haut während und nach dem Fellwechsel normal aussehen. Wenn die Haut gereizt oder gerötet ist, Ihr Tier unter Juckreiz leidet, oder wenn sich kahle Stellen bilden, dann sollte ein Tierarzt aufgesucht werden.

Häufige Ursachen für übermässiges Haaren:

  • Befall mit Hautparasiten, z.B. Flöhe, Milben
  • Pilzerkrankungen der Haut und andere Infektionen
  • Übermässiges Lecken aus Nervosität, Stress, Frustration oder Langeweile (Psychogene Leck-Alopezie)
  • Allergien
  • Verletzungen und Entzündungen
  • Allgemeiner Stress
  • Fieber, Infektionen, Mangelerkrankungen
  • Hormon- und Stoffwechselstörungen
  • Nebenwirkung von Medikamenten
  • Autoimmunerkrankungen

Kann man das Haaren bei Haustieren verhindern?

Nein, denn das Haaren ist ein natürlicher Prozess, der nicht verhindert werden kann. Es gibt jedoch Möglichkeiten, übermässiges Haaren zu verhindern. Wie bei jedem gesundheitlichen Problem ist eine richtige und ausgewogene Ernährung wichtig, denn sie fördert von innen heraus eine gesunde Haut und ein glänzendes Fell. Regelmässige Fellpflege und regelmässige tierärztliche Untersuchungen tragen dazu bei, Probleme zu erkennen oder zu verhindern, die bei Ihrem Hund oder Ihrer Katze zu übermässigem Haaren führen könnten.

So unterstützen Sie Ihr Haustier beim Fellwechsel

Selbstverständlich müssen Sie Ihr Haustier regelmässig bürsten, um abgestorbene Haare zu entfernen, neues Haarwachstum anzuregen und Verfilzungen zu reduzieren. Achten Sie dabei darauf, dass Sie die richtige Bürste oder den richtigen Kamm für das Fell Ihres Tieres benutzen (Mehr dazu lesen Sie in unserem Ratgeberbeitrag: Fellpflege im Herbst).

Besonders bei Tieren, die viele Haare verlieren, sollte gleichzeitig darauf geachtet werden, dass die speziellen Ernährungsbedürfnisse während des Fellwechsels beachtet werden.

Besondere Anforderungen an die Ernährung während des Fellwechsels

Haare bestehen hauptsächlich aus Keratin, einem Eiweiss, das viele schwefelhaltige Aminosäuren enthält. Daher steigt der Eiweissbedarf während des Fellwechsels an. Bei langhaarigen Hunden wird in dieser Zeit fast 25-30% der aufgenommenen Proteine nur für das Haarwachstum gebraucht. Ein Futter mit hochverdaulichen Eiweissen, die eine optimale Aminosäurenzusammensetzung aufweisen, kann daher den Haarwechsel unterstützen.

Eine dünne Lipidschicht, die jedes einzelne Haar umgibt, sorgt für ein glänzendes Fell. Deshalb ist es wichtig, dass während des Fellwechsels ausreichend essenzielle Fettsäuren mit dem Futter zugeführt werden.

Zusätzlich ist der Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen erhöht, die bei der Bildung neuer Haare wichtig sind. Dazu gehören vor allem die verschiedenen B-Vitamine, aber auch Zink, Kupfer und Jod.

Wann braucht es ein Spezialfutter oder ein Futterergänzungsmittel?

Ein qualitativ hochstehendes Futter versorgt Ihr Tier in der Regel auch während des Fellwechsels mit ausreichend Eiweissen, Fettsäuren, Mineralstoffen und Vitaminen, so dass eine Umstellung auf ein Spezialfutter oder die Zugabe einer Vitamin-Mineralstoff-Mischung nicht notwendig ist.

Bei starkem Haarverlust, zum Beispiel nach der Laktation, oder wenn Ihr Tier ein stumpfes, schütteres Fell hat oder der Haarausfall bereits länger als 8 Wochen dauert, kann es jedoch durchaus sinnvoll sein, auf ein Futter zu wechseln, das eine gesunde Haut und ein schönes Fell optimal unterstützt oder das bisherige Futter geeignet zu ergänzen.

Die Spezialfutter enthalten dabei in der Regel viel hochverdauliches Eiweiss, einen hohen Gehalt an mehrfach ungesättigten Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren, sowie eine optimal abgestimmte Vitamin- und Mineralstoffmischung.

Soll das angestammte Futter nicht gewechselt werden, so eignen sich zur Ergänzung während des Fellwechsels vor allem Öle, die in flüssiger Form oder als Kapseln ins Futter gegeben oder als Spot-On Präparate auch direkt auf die Haut aufgebracht werden können.

Hefeprodukte mit viel Vitamin B können ebenfalls unterstützend eingesetzt werden. Mineralstoffmischungen sollten, vor allem bei Tieren die gesundheitlichen Probleme haben, nur in Absprache mit dem behandelnden Tierarzt gegeben werden. Wir beraten Sie ebenfalls gerne, wenn Sie unsicher sind, bei der Wahl eines geeigneten Produktes!

 

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