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Die Fütterung von Hunden mit Leishmaniose – purinarm oder nicht?

Leishmaniose ist eine Krankheit, die häufig bei Hunden vorkommt, die aus dem Mittelmeerraum stammen. Sie ist unheilbar, mit regelmässigen tierärztlichen Kontrollen, einer gezielten Therapie und einer unterstützenden Ernährung können betroffene Hunde aber ein langes und glückliches Leben führen. Was gilt es bei der Fütterung zu beachten?  

Leishmaniose bei Hunden ist eine Krankheit, die durch Protozoen der Gattung Leishmania, insbesondere Leishmania infantum, verursacht wird. Sie wird durch Mückenstiche im Mittelmeerraum übertragen. Häufig betroffen sind daher Hunde, die aus Südeuropa stammen oder dort in den Ferien waren.

Die Leishmaniose ist eine chronische Krankheit, die nicht heilbar ist. Deshalb ist eine wirkungsvolle Prophylaxe besonders wichtig! Aber auch wenn ein Hund an Leishmaniose erkrankt, ist es heute, mit der richtigen Behandlung, regelmässigen tierärztlichen Kontrollen und einer sorgfältigen Ernährung möglich, dass der Hund ein langes Leben von guter Qualität führen kann. 

Symptome der Leishmaniose

Eine Infektion mit Leishmanien kann sehr unterschiedlich verlaufen. Oft ist sie chronisch und kann sich über mehrere Jahre hin erstrecken. Es gibt Hunde, die, obwohl sie infiziert sind, keine Krankheitssymptome entwickeln. Bei anderen nimmt die Krankheit einen schweren Verlauf und kann unbehandelt zum Tod führen. Je nachdem, wie schwer ein Hund erkrankt ist, wird die Leishmaniose in verschiedene Stadien eingeteilt, wobei sich Prognose und Therapie je nach Stadium unterscheiden.

Da es sich bei der Leishmaniose um eine systemische Erkrankung handelt, die jedes Organ betreffen kann, sind die klinischen Anzeichen unspezifisch. Hautläsionen gehören dabei zu den häufigsten Symptomen, die allein oder zusammen mit anderen klinischen Manifestationen auftreten können. Sehr häufig sind auch die Nieren betroffen und eine daraus resultierende chronische Niereninsuffizienz ist denn auch meistens die Ursache, wenn ein Hund an Leishmaniose stirbt.

Die wichtigsten klinischen Symptome der Leishmaniose beim Hund sind:

  • Hautveränderungen
  • Appetitverlust
  • Gewichtsverlust
  • Anämie
  • Lymphknotenschwellungen

Leishmaniose: Wie soll ich meinen Hund füttern?

Ernährung Leishmaniose positiver Hunde ohne Krankheitssymptome

Werden bei einem Hund Leishmanien nachgewiesen, ohne dass er Krankheitssymptome zeigt, so ist in der Regel keine Therapie notwendig. Es ist wichtig, dass er regelmässig tierärztlich untersucht wird, so dass ein allfälliger Krankheitsausbruch frühzeitig erkannt wird. Eine Nahrung von hoher Qualität ist besonders wichtig, da dies für die Stärkung der Abwehrkräfte von entscheidender Bedeutung ist. Ein hoher Gehalt an Antioxidantien und ein optimales Verhältnis von Omega-3- und Omega-6 Fettsäuren können helfen, die körpereigene Abwehr zu stärken. Zudem kann das Risiko eines Krankheitsausbruchs gesenkt werden, wenn solche Hunde zur Unterstützung des Immunsystems Impromune erhalten.

Ernährung Leishmaniose positiver Hunden mit Krankheitssymptomen

Hunde, bei denen die Krankheit ausgebrochen ist, müssen solange sie Symptome zeigen, Medikamente zur Behandlung einnehmen. Bestandteil einer solchen Therapie ist meistens das Medikament Allopurinol. Solange die Hunde mit Allopurinol behandelt werden, ist es wichtig, dass sie eine purinarme Ernährung erhalten.

Was sind Purine?

Purine sind Bausteine, die in der Erbsubstanz der Zellen vorkommen. Sie werden einerseits mit der Nahrung aufgenommen und andererseits auch vom Körper selbst gebildet. Überschüssige Purine werden normalerweise zu Harnstoff abgebaut und über den Urin ausgeschieden.

Allopurinol verhindert den Abbau von Purinen zu Harnstoff, stattdessen stoppt der Abbau bei einem Zwischenprodukt (Xanthin), das weniger gut löslich ist und ebenfalls über den Urin ausgeschieden wird. Wird ein Hund während einer Behandlung mit Allopurinol purinreich ernährt, kann es dazu kommen, dass zu viel Xanthin im Harn vorhanden ist und sich Xanthinkristalle oder Xanthinsteine bilden, die zu einem Verschluss der ableitenden Harnwege führen können. Um dies zu verhindern, ist es wichtig, dass Hunde, während einer Allopurinol-Behandlung purinarm ernährt werden. Bei den meisten Hunden verschwinden nach einiger Zeit unter der Behandlung die Krankheitsanzeichen, so dass die Therapie mit Allopurinol unterbrochen werden kann. Eine purinarme Fütterung ist in diesem Fall nicht mehr notwendig. Sie brauchen aber weiterhin eine hochverdauliche, hochqualtitative Nahrung, die sämtliche Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe in optimalen Mengen enthält, damit der Hund mit allem versorgt wird, was er braucht.

Wie erkenne ich purinarmes Futter?

Wieviel Purin in einem Futter vorhanden ist, wird bei den meisten Futtermitteln nicht deklariert. Da viele Hundefutter hauptsächlich purinreiche tierische Eiweissquellen enthalten, kann der angegebene Eiweissgehalt jedoch als Indikator für den Puringehalt dienen. Im Allgemeinen sollte ein Futter mit einem moderaten Proteingehalt (< 23% bei Trockenfutter, < 7% bei Nassfutter ) gewählt werden. Weitere Hinweise auf die Menge an Purin im Futter, liefert auch die Zutatenliste.

Purinreiche Zutaten, die vermieden werden sollten

Geeignete purinarme Zutaten

Innereien (Milz, Niere, Lunge, Herz, Pansen etc.) 

Eier

Hühnerhaut 

Milchprodukte (Quark, Hüttenkäse, Jogurth)

Hülsenfrüchte und Sojaprodukte

Reines Muskelfleisch (z.B. Rind, Lamm, Huhn, Truthahn)

Gewisse Fischsorten (Sardinen, Sardellen, Thon) 

Obst / Gemüse

Hefen 

Getreide

Spinat 

 

Algen 

 

 

Das Futter für Hunde, die an Leishmaniose erkrankt sind, sollte immer auch sehr schmackhaft sein, damit der Hund es gerne frisst und sein Gewicht halten oder allfällige Gewichtsverluste wieder ausgleichen kann. Da entzündliche Hautveränderungen bei Hunden mit Leishmaniose sehr häufig auftreten, sind essentielle Fettsäuren und Biotin wichtig, um die Regeneration der Haut zu unterstützen. Ein optimales Verhältnis von Omega-3- und Omega-6 Fettsäuren hilft zudem, Entzündungsreaktionen in der Haut oder den Nieren zu reduzieren.

Purinarmes Hundefutter

Purinarme Hundefutter, die diese Vorgaben erfüllen:

Falls zusätzlich eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion vorliegt, sollte die Ernährung auch diesem Problem Rechnung tragen. Je nach Stadium der Niereninsuffizienz, müssen der Phosphor- und auch der Eiweissgehalt entsprechend eingeschränkt werden. Solche Hunde profitieren von einer an das Stadium angepasste Nieren-Diät.

Immunstimulierende Präparate haben auch bei Hunden, bei denen die Krankheit ausgebrochen ist, einen positiven Effekt und helfen, die Parasitenvermehrung zu mindern.

Purinarme Leckerli und Kausnacks

Auch Hunde, die mit Allopurinol behandelt werden, möchten natürlich mit feinen Leckerlis belohnt oder ab und zu mit einem Kausnack verwöhnt werden.

Als purinarme Guddeli eignen sich zum Beispiel spezielle Kekse für Hunde mit Nierenproblemen oder auch vegetarische Alternativen.

Viele der üblichen Kauartikel sind aus bindegewebsreichem Material, wie Haut oder Innereien, hergestellt und sind damit purinreich. Gängige Kauartikel wie Büffelhautknochen, Ochsenziemer, Sehnen oder Schweineohren dürfen daher nicht gegeben werden. Vegetarische Kauartikel, Hundekuchen aus Getreide oder auch reine Muskelfleisch-Snacks ohne Haut (Hühnerbrust getrocknet, Dogy’s Duck Breast) eignen sich besser. Auch Kauhölzer oder Kauwurzeln sind gute Alternativen, die auch mit Speck eingerieben werden können, damit sie für den Hund attraktiver werden.

Fazit: Eine angepasste Ernährung kann Leishmaniose  zwar nicht heilen – sie kann aber helfen, die Lebensqualität des Hundes zu verbessern und die Lebenserwartung zu erhöhen.

 

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